Mittwoch, 7. März 2012

Gibt so Tage...

...wo der Alltag nervt, NICHTS funktioniert und die Arbeit sich mehr und mehr anhäuft.
Mit Müh und Not hast Du EINE Sache erledigt und ZEHN neue Sachen rutschen nach, Du läufst auf der Stelle oder im Kreis oder sonstwie - auf jeden Fall kommst Du einfach nicht voran.
Aus ebensolchen Tagen bestand mein Wochenanfang, Montag und - ein bisschen auch noch - gestern. Eigentlich schade, wenn man semi-erholt aus dem Urlaub ins Büro zurückkommt (für eine Kompletterholung reicht 1 Woche nicht aus), und es schon mit dem Einschalten des PCs losgeht: Auch wenn ich nur wenige Tage weg war, läuft mein Mailpostfach über, als wäre während meiner Abwesenheit die Welt untergegangen. Dann wurde auch noch das neue Officepaket installiert und mein Rechner neu konfiguriert. Zwar hatte man mich darüber im Voraus informiert, doch der erste Tag nach dem Urlaub ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt, um einen neukonfigurierten Rechner das erste Mal wieder hochzufahren, wie ich sehr schnell merke.
Alles ist auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt worden, sämtliche Mailadressen nicht mehr gespeichert, ich muss meine Bookmarks neu einrichten, den Drucker neu installieren - alles Kleinkram, der wahnsinnig aufhält.
Wenn die 200 Mails im Posteingang wenigstens positive Nachrichten enthalten würden, aber nein, auch das ist mir nicht vergönnt - eine Hiobsbotschaft nach der anderen.
Hier verschiebt sich der Erscheinungstermin eines Buches auf April, für das ich im März eine Anzeigenwerbung gebucht habe. Da werden Unterlagen angefordert, die wir bis zur gewünschten Deadline nie und nimmer fertigbekommen. Dort kommen Reklamationen, Absagen, Beschwerden, mit denen ich eigentlich gar nichts zu tun habe. Und zack, zack, zack wird immer nochmal eine weitere Schippe Arbeit obendraufgekippt. Du sollst diesdasundjenes erledigen, am besten gleich oder sofort, und achja, am besten schnell.
Ja, es gibt einfach so Tage. Und was in diesen Situationen am allermeisten nervt, sind Menschen, die Dir mit "wertvollen Ratschlägen" ankommen und "es doch nur gut meinen", wenn Du ihnen entgegnest, dass Dir das im aktuellen Moment überhaupt nix bringt.

Was mir am meisten hilft in solchen Situationen: Erstmal - so unmöglich es auch scheint - einen Überblick bekommen, und die angefallenen Arbeiten in drei Kategorien sortieren:
1.) Was ist wirklich superdringend und muss gleich erledigt werden (das können auch noch To-Do's von "vor dem Urlaub" gewesen sein, die vergisst man ja oft sehr schnell, wenn nach dem Urlaub viel neues anfällt)?
2.) Was ist zwar wichtig, hat aber noch ein paar Tage Erledigungsspielraum? Gleich weg damit - also nicht ganz weg, aber zumindest erstmal runter vom Schreibtisch. Irgendwo muss man ja mal anfangen.
3.) Diese Kategorie ist besonders interessant. Hier können Dinge auftauchen, die man im ersten Augenblick sofort unter 1.) geschoben hätte, die sich bei näherer Betrachtung aber als ziemlich harmlos herausstellen. Oft kann man kann sie an jemand anderen weitergeben. Und in manchen Fällen tritt das wunderbare Phänomen ein, nämlich, dass sich manche Sachen von ganz alleine erledigen.

Ich denke nicht, dass ich Euch da jetzt was Brandneues erzählt habe.
Aber das alles sind Vorgehensweisen, die man gerne mal vergisst, wenn man sich vom Stress des Arbeitsalltages und der Panik und sonst allem überrennen lässt.
Und was man sich bei der Arbeit immer vor Augen halten sollte - für diesen Spruch wird mich wahrscheinlich jeder Motivationstrainer umbringen - wir retten keine Menschenleben! Es sei denn wir sind Notärzte. Oder Hirnchirurgen.


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