Samstag, 21. Juni 2014

Nachbarn... und wie man das Leben mit ihnen erträgt.

Mal ganz ehrlich, es gehört doch einfach dazu: Menschen, die im periphären Wahrnehmungskreis außerhalb unserer eigenen vier Wände leben, müssen einen an der Klatsche haben.
Sei es der Rentner rechts nebenan, der Samstagmorgens um halb 7 Fliesen schneidet oder sein Auto aussaugt.
Die Assifamilie von gegenüber, die schon im Oktober ihre Weihnachtsdeko aufbaut (lebensgroße orangefarbene Rentiere auf dem Dach, lebensgroße Nikoläuse im Garten etc.) und sie bis Ostern stehen lässt.
Die Tiermessis, ebenfalls von gegenüber, deren 15 Hunde in Haus und Hof eine twenty-four-seven Dauerbeschallung produzieren.
Die Müllmessis links nebenan, die ihren Hinterhof postapokalypsemäßig mit alten Autoreifen, überquellenden Müllsäcken und rostigen Motorhauben dekorieren, so dass man sich beim flüchtigen Rübergucken jedes Mal vor Verzweiflung die Augen aus dem Schädel reißen möchte.

Mindestens EINER dieser Nachbarn treibt uns täglich zur Weißglut, weil er Dinge macht, die für uns absolut nicht nachvollziehbar sind.
Nachbarschaftsdifferenzen sind so alt wie die Menschheit selbst.
Bei Adam und Eva ging's wahrscheinlich so lange harmonisch zu, bis Familie Müller nebenan ein Haus baute und Frau Müller, die ein krankhaftes Faible für überdimensionale Gartenzwerge hatte, Ihre Passion auf jedem Quadratzentimeter des heimischen Rasens auslebte. Herr Müller, der dadurch wiederrum seiner Passion des 24stündigen Rasenmähens nicht mehr nachkommen konnte, fand das natürlich gar nicht toll. Er kaufte sich daraufhin einen Industrie-Laubbläser als Ersatzbefriedigung... und so könnte man die Geschichte ewig weiterspinnen bis zum heutigen Tag.

Die einzige Möglichkeit, den Nachbarschaftswahnsinn zu ertragen, besteht darin, das Beste draus zu machen.
Nachbarn haben nämlich zum Glück auch einen extrem hohen Entertainmentfaktor, gegen den jede noch so trashige Reality-TV-Sendung einpacken kann.
So erlebte ich seinerzeit während eines Sommerurlaubs, als ich lesend auf der Terrasse saß, unfreiwillig das Ehedrama der Familie zwei-Häuser-weiter. Zunächst keifen sich Vati und Mutti nur an, bis ich dann erfahre, dass Mutti wohl schon seit einiger Zeit fremdgeht und Vati das nicht mehr länger mitmacht, woraufhin Mutti in Tränen ausbricht, Vati den Kofferraum seines Autos öffnet, ein paar Plastik-Gartenstühle herausholt und anfängt, die Stühle Richtung Mutti zu schmeißen.
An dieser Stelle hab ich dann auch mal mein Buch weggelegt.
Und damit nicht genug: Erst zieht Vati aus, dann zieht Mutti mit den Kids aus, dann zieht eine neue Familie ein, die offenbar auch auf Ehedramen steht, und mittlerweile wohnt ein kleinkinderloses Paar in dem Haus. Der Hausherr, offenbar nicht die hellste Birne im Kronleuchter, macht auch sehr lustige Dinge.
Zum Beispiel parkt er ein abgemeldetes Schrottauto in der Einfahrt, und zwar rückwärts an eine Steinmauer, so dass zwischen hinterer Stoßstange und Mauer noch gut 5 Zentimeter Platz bleiben. Ein paar Wochen später fällt ihm ein, er könnte doch ein Bäumchen vor das Auto pflanzen. Und er pflanzt es 5 Zentimeter vor der vorderen Stoßstange. Wir sind schon gespannt, wie er das Auto da jemals wieder raus bekommt. So etwas erhellt unseren Alltag ungemein.

Also, falls Eure Nachbarn Euch mal wieder auf den Sack gehen und Eure Mordgelüste unterträgliche Ausmaße annehmen, haltet Eure Augen und Ohren auf - diese Spezies bietet Euch mehr Unterhaltung und Kurzweil, als Ihr vielleicht auf den ersten Eindruck denkt.
Sollte das Euren Unmut auch nicht lindern, bleibt nur eins: Umziehen in ein einsames Blockhaus im Wald. Und die Ruhe genießen. So lange, bis Familie Müller nebenan ein Haus baut...

In diesem Sinne: Auf gute Nachbarschaft!

Sonntag, 15. Juni 2014

Frau Mi sagt JA! Trauringe: Check.

Der Göttergatte in Spe und ich haben gestern die Suche nach einem weiteren wichtigen Utensil für unsere bevorstehende Hochzeit erfolgreich abgeschlossen. Genauergesagt müssen wir hier von ZWEI wichtigen Utensilien reden. Den Trauringen nämlich.
Und da man diese Dinger erfahrungsgemäß ja ziemlich lange am Finger trägt, sollte es natürlich auch die richtige Wahl sein. Was Material und Optik angeht, waren wir uns wie immer ziemlich schnell einig. Weißgold, möglichst flach und am liebsten mit Struktur, Damenring bitte ohne Stein. Ich habs nämlich nicht so mit steinbesetztem Schmuck. Egal ob es Uhren oder Ringe waren, bisher habe ich immer einen oder mehrere von diesen Steinchen verloren. Und außerdem, finde ich, passt Steinchenzeug irgendwie nicht zu mir.

Dank unserer präzisen Wunschangaben kann uns die Juwelierin gleich eine ordentliche Auswahl vorsetzen. Unglaublich, was es alles an Ringbearbeitungsmöglichkeiten gibt. Gestrahlt, gehämmert, rhodiniert, und was weiß ich noch alles. Das Schöne an strukturierten Ringen: 1. Keiner sieht wie der andere aus. 2. Kratzer, Abschürfungen und sonstige Tragespuren fallen bei der Oberfläche kaum auf. 3. Er wirkt ohne Glitzersteinchen sogar noch schicker und interessanter als mit.
Ziemlich schnell entscheiden wir uns für diesen Kandidaten, der nicht nur wunderschön aussieht, sondern schon beim ersten Anziehen sehr hohen Tragekomfort bietet:


Dann folgt die spannende Frage: Was für eine Gravur hättens denn gerne?
Wir schauen uns an und grinsen übers ganze Gesicht. Denn wer uns kennt, weiß: So etwas nullachtfuffzehnmäßiges wie Initialen, Herzchen oder Pipapo passt nicht zu uns. Wir wollen etwas in unseren Ringen stehen haben, was sonst ganz sicher keiner hat.
Und so fällt unsere Wahl auf ein Wort, das uns seit Jahren verbindet. Es ist eines der ersten Gerichte, das wir gemeinsam zubereitet haben. Es ist etwas, das mindestens alle zwei Wochen auf unserem Speiseplan steht (und es auch noch in vierzig oder fünfzig Jahren tun wird). Mein aus dem Osten stammender Göttergatte in Spe lernte dieses Wort als einen der ersten hiesigen Dialektbegriffe kennen. Und wir lieben es einfach beide!
Die Juwelierin kriegt sich vor Freude und Entzücken kaum noch ein, als sie unseren Kaufvertrag ausfüllt.


Nicht mal eine Stunde nachdem wir das Trauringgeschäft betreten haben, verlassen wir es wieder mit dem guuutem Gefühl, die absolut perfekten Ringe gefunden zu haben.

Und eins beschließen wir gleich schon vor der Trauung: In Zukunft muss es an unserem Hochzeitstag jedes Jahr Worschdsalat geben!!!

Montag, 9. Juni 2014

Das Wochenende in Bildern

...weil es gerade viel zu heiß ist, um lange und ausführliche Berichte zu scheiben, gibt's diesmal eine Bildercollage von einem ereignisreichen Wochenende, dessen Highlight mit Abstand der Besuch des Zeiskamer Pfingstturniers war.
Wer sich für Pferdesport interessiert und sich um Pfingsten herum in der Pfalz aufhält (drei "Pf"s in einem Satz ;-)), sollte sich dieses Event nicht entgehen lassen.
Besonders sehenswerte Programmpunkte des Turniers sind der sogenannte "Jump and Drive" Wettbewerb (hier muss ein Springreiter zuerst einen Parcours durchreiten, vom Pferd absteigen, auf eine Kutsche draufspringen und nochmal durch einen Parcours fahren - das ganze natürlich auf Zeit!), das Mächtigkeitsspringen (Pferd und Reiter müssen eine Mauer überwinden, die von Runde zu Runde höher gelegt wird und zum Schluß stolze 2,10 Meter misst!) und das Sahnehäubchen: Die Geländefahrprüfung der Zwei- und Vierspänner.
Idyllische Kutschentouren durch Wald und Feld? Weit gefehlt! Mensch, Tier und Material werden bei dieser Prüfung extremsten Bedingungen unterzogen. Es geht über steile Hügel, durch Wassergräben und verdammt enge, kurvige Hindernisstrecken. Natürlich wird - gerade bei den aktuellen Wetterbedingungen - der Gesundheitszustand der Tiere regelmäßig gecheckt. Es gibt auf der Strecke sogenannte Kontrollpunkte. Hier werden Puls und Atmung der Pferde gemessen. Sind die Werte zu hoch, wird Pause gemacht.
Muss ja alles seine Ordnung haben!

Alles in allem wirklich ein sehenswertes und vor allem abwechslungsreiches Turnier. Wer mehr drüber erfahren will, klickt einfach mal hier drauf. http://www.rv-zeiskam.de/pfingstturnier

Und jetzt ist es doch noch ein längerer Bericht geworden! ;-)

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