Donnerstag, 30. April 2015

Haarige Angelegenheiten.

Im Moment ist es wieder ganz schlimm.
Ich stehe vorm Spiegel und kann meine Frisur nicht mehr sehen.
Sieht alles nach nix aus.
Ok, dieser Umstand rührt größtenteils daher, dass meine Haarfarbe gerade ziemlich rausgewachsen ist und ich dringend mal wieder eine Auffrischung benötige.
Aber auch generell passt mir das Gewächs auf meinem Kopp im Moment so gar nicht.
Diese kurzen Strähnen an den Schläfen, die morgens nach dem Aufstehen schön im 90-Grad-Winkel vom Kopf abstehen.
Dieser Haarknäuel, den ich mir jeden, jeden, jeden Tag auf dem Hinterkopf zusammendrehe (offen trage ich meine Haare schon lange nicht mehr und auf einen Pferdeschwanz hab ich seit Monaten, Jahren? keinen Bock).
Keine Experimente mehr. Nur Haardutt, wie die Omma.
Langweilig. Unkreativ.

Ich sehne mich nach Veränderung.
Ein Frisörbesuch wäre mal wieder dringend notwendig, aber soll es nicht doch mal wieder etwas mehr sein als nur Spitzen schneiden?
Vielleicht kürzer? Stufiger? Angeschrägt? Mal wieder nen Pony? Von einer anderen Haarfarbe spreche ich in diesem Augenblick noch nicht mal, es geht mir derzeit einfach um den Schnitt.
Ich möchte meine Haare mal wieder offen tragen, oder zumindest zu einem lockeren kurzen Pferdeschwanz gebunden...oder vielleicht sollte doch so viel ab, dass für die erste Zeit erstma Essig ist mit Pferdeschwanz?!
Keine Ahnung.

Es ist weniger die Anst vor einer Typveränderung, die mich davon abhält - meine Haare wachsen relativ schnell und ich hätte nach nem halben Jahr wahrscheinlich wieder die heutige Ausgangsfrisur. Nee, es ist wie immer der innere Schweinehund, der rumzickt wie eine Horde pubertierender Pickelweiber.
Üäh, wenn ich mir jetzt ne superaufwändige Friese hinschnippeln lasse, muss ich definitiv öfter zum Frisör als einmal im Jahr, wegen Nachschneiden und allem und so...
Üäh, dass kostet wieder Zeit und Geld.
Üäh, bisher konnte ich mir meinen rausgewachsenen Ansatz immer selbst nachfärben.

Üäh, und wieder bin ich kein Stück weiter als vorher.

Mein Männe lässt sich übrigens ne richtige Matte wachsen. Nach jahrzehntelanger penibel praktizierter Superkurzhaarkultur ist seine Mähne mittlerweile so lang, dass sie sich in alle Himmelsrichtungen kräuselt. Mit Haarausfall oder Glatze hat er beneidenswerterweise kein Problem. Er muss sich jetzt nur dran gewöhnen, pro Tag ein paar Minuten mehr Zeit in seine Haarpracht zu investieren.

Aber wenn sogar er nach 821073840574289 Jahren eine Veränderung zugelassen hat, müsste ich das doch auch mal wieder hinkriegen. Oder?
Tüte überm Kopp ist ja definitiv mal KEINE Lösung.

http://pixgood.com/paper-bag-over-head.html

Montag, 20. April 2015

Nicht mehr so oft, aber geht.


Die Sau rauslassen in DEM Alter?
Geht noch. Nicht mehr so oft, aber geht.
Man hat ein bisschen länger an den Folgen zu knabbern, eine halb durchgemachte Nacht hängt einem schon ziemlich in den Knochen. Vor allem wenn man am Morgen danach um halb 8 wach ist. Nach gerade mal drei Stunden Schlaf. Dat is dem inneren Wecker egal.

Auf einem Livekonzert rumhüpfen, mitgröhlen und Party machen?
Geht noch. Nicht mehr so oft, aber geht.
Es MUSS gehen, schließlich besuche ich ein solches Konzert doch, um Spaß zu haben. Nicht um - wie so manch anderer Konzertbesucher - mit verschränkten Armen wie angewurzelt in der Menge zu stehen und den Kopf zu schütteln, weil man von der Seite angerempelt wird oder wenn die Menschen rings herum Spaß haben und DU MEINE GÜTE am Ende sogar tanzen, singen und lachen! Hab ich letzten Samstag erst erlebt. Die Frau war vielleicht so alt wie ich. Oder jünger sogar. War schwer zu schätzen. Der Stock in ihrem Hintern musste ungefähr Schrankwandausmaße gehabt haben.
Lieber Gott oder wer auch immer, Danke, dass ich nicht so bin!

Wieder hab ich ein Jahr überstanden. Ganz still und (fast) heimlich zog mein Geburtstag vorbei, verbuddelt in einer Woche voller Arbeit und Meetings, aber auch gespickt mit der ein oder anderen Überraschung.
Immer noch schätzt mich keiner auf Mitte 30, mein genetisches Material leistet gute Arbeit, die aufkommenden Fältchen im Gesicht kann ich mit meiner jugendlich-unbeschwerten Art und Weise immer noch gut kaschieren.
Hier und da zwickt es schon einmal, ob im Kreuz, im Rücken, im Nacken, im Arm, im Bein, blabla.
Aber im Großen und Ganzen gibts keine Beschwerden.

Also, auf ein Neues.
Nächstes Jahr muss ich wohl mal wieder richtig feiern. Wird dann schließlich ein halbrunder Geburtstag, außerdem fällt er auf einen Freitag. Da können alle am nächsten Morgen ausschlafen. Oder auch nicht.
Kommt drauf an, ob sich der innere Wecker überlisten lässt.
Das geht nämlich. Nicht mehr so oft, aber geht.

Freitag, 10. April 2015

Für ihn.


Ich kann mich mehr als glücklich schätzen, dass ich mein Leben mit einem Menschen teilen darf, der mich so liebt, wie ich bin. Der mir so viel Raum und Luft zum Atmen lässt, dass ich meine Persönlichkeit frei entfalten kann. Bei dem ich sein darf wie ich bin und mich nicht verstellen muss. Der mich so gut ergänzt und mit dem ich trotzdem so viele Gemeinsamkeiten habe.
Ein Mensch, dessen Liebesbekundungen nicht daraus bestehen, dass er mich nach Feierabend mit einer Halskette, einem Parfum oder einem Ring überrascht, weil er mich kennt und genau weiß, dass ich auf so etwas überhaupt nicht stehe, sondern es als „unpersönliches Verlegenheitsgeschenk“ bezeichne.
Ein Mensch, der mich stattdessen zu einem spontanen Spaziergang entführt, sich mit mir den Sonnenuntergang anschaut, mich zu einem Kinobesuch einlädt, mir sagt, dass ich eine intelligente, schöne Frau mit einem starken Charakter bin, und dass er sein Leben mit keinem anderen Menschen an seiner Seite verbringen möchte (meine Güte - und das, obwohl wir weder Valentinstag, Jahrestag, Hochzeitstag oder sonst was haben).
Ein Mensch, mit dem ich über jeden Blödsinn lachen, aber auch tiefgründige Gespräche führen kann, mit dem ich gerne ein romantisches Abendessen genieße, einfach mal irgendwo hinfahre, mit dem ich in jedes Abenteuer ziehe, Zukunftspläne schmiede – egal wie abgedreht und verrückt sie auch sein mögen.
Ein Mensch, der mich respektiert, der mir sein Innerstes offenbart, mir vertraut und mir eine Seite von sich zeigt, die sonst niemand anders auf der Welt kennt.
Ein Mensch, bei dem ich nicht aussprechen muss, was ich denke, weil er schon an meinem Gesichtsausdruck weiß, was ich sagen will. Einer der mit offenen Augen aufmerksam durch die Welt läuft und mit dem sogar der alltägliche Einkauf im Supermarkt zu einem absoluten Highlight wird.

Der Mensch, bei dem ich mich anlehnen, die Augen schließen und durchatmen darf und diesen inneren Frieden spüre, der mich genau wissen lässt: Ich bin dort angekommen, wo ich immer hin wollte.