Samstag, 24. Mai 2014

Businesstrip to Marbella: Gedankenfetzen und Erkentnisse.

- Es gibt kaum etwas Unbeständigeres und Vergänglicheres als WLAN.
- In Marbella sind Plateauschuhe (vorzugsweise im hässlichen Glitzerdesign) der perfekte Niveauindikator: Je höher die Absätze, desdo tiefer das Niveau der Trägerin.
- Ich dachte, der "aufgeblasene-Bodybuilder-Typ" war eine Modeerscheinung der 80er. Aber die 80er schaffen's ja immer wieder...
- Kaffeetassen in Konferenzräume mitzunehmen ist offenbar ein schlimmeres Vergehen, als in zwei Nummern zu kleinem Bikini durch die Hotellobby zu spazieren. Oder mit einer Affenmaske bekleidet an der Pooldusche Pole Dancing vorzuführen (heißt das dann Pool Dancing?).
- Nicht jeder Sänger ist dazu geboren, Operetten zu singen.
- Öfter mal was Neues: In Spanien beim Italiener essen gehen.
- Auch wenn deine Absätze zu hoch sind, Du bei jedem Schritt vor Schmerzen zusammenzuckst und Deine Füße fast explodieren: Zieh die Schuhe aus und tanz einfach weiter!
- Puerto Banús: Schauplatz der Reichen, der Silikonbrüste und der Louis-Vuitton-Replica.
- Hot Pants sehen besonders toll aus, wenn man sie bis unter die Achseln zieht. Said no one ever.
- Man nehme einen wackeligen Plastiktisch mit einem Aschenbecher drauf, einen Balkon im vierten Stock und einen ordentlichen Windstoß. Und halte sich während dieses Experimentes möglichst nicht im Einschlagsbereich auf.
- Rot-weiß geht nicht nur bei Pommes, sondern auch bei sonnenbadenden englischen Touristen.
- Was klingt besser: "AAAAAAAwsome!" oder "OOOOOOwsome!"?
- Nein, "Tinto de Verano" ist nicht das Gleiche wie Sangria. Aber immer wieder seeeeehr lecker.
- Hellhörige Hotelzimmer: Das wahre Ende jeder Privatsphäre.

Samstag, 17. Mai 2014

Frau Mi sagt JA! Brautkleid: Check.

Heute darf ich einen gaaaanz fetten Haken in meine Hochzeitsvorbereitungsliste setzen.
Und zwar unter den Punkt "Brautkleid auswählen". Jawoll!!!
Ich hatte im Voraus zwar schon eine ungefähre Vorstellung, was ich an meinem Hochzeitstag anziehen möchte - trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass es mit der Entscheidung so schnell gehen würde! Natürlich trugen auch meine beiden Begleitpersonen dazu bei, die glücklicherweise immer derselben Meinung waren wie ich: DANKE Mama und Nadine! ♥

Schon das erste Kleid, das ich anprobiere, gefällt mir so gut, dass ich es am liebsten gleich anbehalten will. Leider ein Manko: Der ziemlich saftige Preis im vierstelligen Bereich. Und die Tatsache, dass es ein "Stehkleid" ist. Im Sitzen hätte ich wahrscheinlich ziemlich schnell angefangen, an mir herumzuzippeln und zu -zuppeln, weil es unbequem geworden wäre.
Das zweite Kleid - auch sehr schön, trägt aber wahnsinnig auf... vor allem an Körperstellen, die ich wahrhaftig nicht noch extra hervorheben muss.

Ich weiß nicht mehr, ob es das dritte oder vierte Kleid ist, in das ich schlüpfe. Ich ziehe es an, drehe mich einmal vorm Spiegel und JA! Das isses!
Superschön und schlicht, ohne Schleifchen und Blümchen und Tralala. So wie ich es will. Ich bekomme sogar alleine den Reißverschluss auf und zu. Und nachdem ich es ein paar Minuten getragen habe, damit herumgelaufen bin (und mich auch mal hinsetzen darf), ist es klar: Dieses Kleid wurde für mich geschneidert!
Natürlich sind hier und da noch kleine Änderungen nötig, aber im Großen und Ganzen sitzt es schon sehr gut.
Ich sehe damit nicht aus wie eine Hochzeitsbarbie, die sich den ganzen Tag nur wie ein Roboter bewegen kann. Nein, ich sehe aus wie Frau Mi, die einen langen, tollen, aufregenden Hochzeitstag vor sich hat, den sie in diesem Kleid locker durchsteht - auch wenn die Bewegungen zu später Stunde sicher etwas grobmotorisch werden oder ich ein wenig heftiger das Tanzbein schwinge.

Während neben mir eine junge Frau bereits das dreißigste Kleid anprobiert und ihre Begleiter sich immer noch nicht einig werden, ob es jetzt doch lang oder kurz oder rosa oder gelb sein soll, stoßen wir drei - nach nicht mal einer Stunde Kleidersuche - mit einem Glas Sekt an, und ich unterschreibe mit einem Honigkuchenpferdgrinsen den Kaufvertrag.
Trotz aller Accessoires und noch anstehender Änderungen liege ich weit unter dem Preis des ersten Kleides. Und ich bin superhappy über meinen Fang!
Ein Foto werde ich - aus Gründen - hier jetzt nicht posten. Schließlich soll das Outfit für den Herrn Bräutigam bis zum "großen Tag" eine Überraschung bleiben, nech? ;-))

Freitag, 9. Mai 2014

Einmal Pott und zurück.

So 'ne kleine Kundenbesuchstour macht den Arbeitsalltag doch immer wieder interessant.
Einfach für zwei Tage mal raus aus dem Verlagsbüro, rauf auf die Straße und rein in die Buchläden der Welt. Da man aber in einem so kurzen Zeitraum nicht die komplette Welt sehen kann, beschränkt man sich halt auf ein etwas übersichtlicheres Gebiet. Bei mir war's diesmal Ruhrpott und Umgebung. Herne, Dortmund, Bochum, Essen, Mülheim. Und das an einem Tag. Ganz schön volles Programm. 
Am zweiten Tag hab ich mir auf dem Rückweg noch Düsseldorf und Köln angeschaut.
Ein paar Impressionen:
- In Dortmund kann man wahrlich hervorragende Currywurst genießen.
- Auf einem Campus mit Studenten, die zehn bis fünfzehn Jahre jünger sind als ich, fall ich offensichtlich kaum auf. Oder doch? Wie auch immer, auf jeden Fall duzt man mich. "Weissewoshierzurmensageht?". Und "Hassemafeuer?".
- Veranstalten Parkhausarchitekten eigentlich untereinander Wettbewerbe, wer die schmalsten Parkplätze und die engsten Kurven in Ein- und Ausfahrten konstruiert? So á la "Passt dat noch da rein?". Ich hätte ein paar Gewinner vorzuschlagen.
- Bochum ist so hässlich, dass es schon wieder fast schön ist.
- Es gibt sie, die grünen Oasen im Pott. Die kommen ganz unerwartet und plötzlich um die Ecke. Hier eine graffitibeschmierte Waschbetonmauer, Rechtskurve, offenes Feld mit Bauernhöfen, Wiesen, Bäumen. Wow.
- Es hätte mich wahrscheinlich geschätzte 783590457548,- Euro gekostet, wenn ich mich meiner Postkartenkaufsucht hingegeben hätte.
- Warum immer Mückenstiche in Arme und Beine? Warum nicht mal was anderes, z.B. in den Zeigefinger? Gerne in den linken. Oder rechten. Egal, nervt beides.
- Seit ich nicht mehr aktiv im Buchhandel arbeite, entdecke ich offenbar viele Trends viel zu spät. Zum Beispiel Bestsellertitel über Darmaktivitäten.
- Ein riesiges Pinguinküken aus Plüsch von Steiff kostet 250,- Euro. Dafür bekommt man wahlweise aber auch 250 Postkarten.
- Köln kommt jedes Mal zu kurz, wenn wir beide uns treffen. Entweder ich bin nur auf der Durchfahrt, oder es regnet in Strömen, oder beides. Eines Tages aber werden wir hoffendlich ein wenig mehr Zeit füreinander haben.