Dienstag, 19. März 2013

#lbm13

Ja, sie war in der Tat wieder sehr unterhaltsam, diese Leipziger Buchmesse.
Bei klirrenden Minusgraden und Schnee (wehmütig denke ich an die frühlingshaften Temperaturen vom letzten Jahr zurück), aber trotzdem mit zeitweise herrlichem Sonnenschein und vielen tollen Menschen verbrachte ich vier vollgepackte Tage und drei sehr kurze Nächte in meiner Lieblingsbuchmessestadt.

Dabei beginnt die Anfahrt mit dem Firmenwagen ja überhaupt nicht vielversprechend.
Denn die regulären vier Stunden Fahrt von Weinheim nach Leipzig verdoppeln sich aufgrund ungünstiger Straßenverhältnisse - das Schneechaos der vergangenen Tage hat Spuren hinterlassen, und wir hängen trotz regelmäßger Verkehrslagenchecks in diversen Staus sowie einer Autobahnteilsperrung fest.
Noch dazu kommen technische Problemchen mit unserer Wischwasseranlage... Argh.

Um halb sechs rollen wir endlich auf dem Messegelände ein. Uns bleiben zweieinhalb Stunden, die Palette mit Büchern, Deko, Vorschauen und allem Krimskrams auszupacken, in die Regale zu räumen und die Dekovorräte zu verstauen. Als um 20 Uhr die Halle schließt, sind wir gerade so fertig.
Wir machen, dass wir ins Hotel kommen - einchecken, duschen, im Hotelrestaurant was Warmes in den Magen schaufeln und anschließend - Bett!

Am nächsten Morgen geht's schon besser: Einigermaßen ausgeruht und mit Frühstück im Magen wird das letzte Feintuning am Stand durchgeführt, bis um 10 Uhr die Tore der Messe öffnen und das Publikum hereinströmt. Unsere Dummies sind wie immer der Besuchermagnet Nr. 1., Deko und Give-Aways werden fleißig mitgenommen, und auch das Dummies-Gewinnspiel stößt auf reges Interesse. Neu dieses Mal auch unser Buch "Woran Du erkennst, dass Deine Katze Deinen Tod plant", eine Sammlung skurriler Katzencomics, welche so überhaupt nicht ins Sortiment unseres Verlages passt, aber dafür wieder eine völlig andere Zielgruppe anspricht. Junge und ältere Damen und Herren tummeln sich vor unserem kleinen Eckständchen, und man sieht die Bücher vor lauter Menschen nicht!
Gelegentlich komme ich dann auch mal dazu, ein wenig durch die Hallen zu streifen, treffe unter anderem die lieben Kollegen vom UTB Verlag und das ein oder andere Twittergesicht.
Am Abend trifft sich die Twitter-Rasselbande im Café Kowalski - eine nette Location mit gutem Essen und reichlich Flüssignahrung, sowie einem wirklich SEHR unterhaltsamen Plakat an der Eingangstür.



Honi soit qui mal y pense? Dann sind wir wohl alle Schelme... ;-)))

Ein weiteres Highlight: Unser Verlagsmaskottchendate! Küken Twilhelmine, die standesgemäße Vertreterin des Wiley-VCH Verlages, erlebt ihre erste Begegnung mit Fridolin, dem Gartenzwerg vom Ulmer Verlag. Man ist sich sympathisch.
Nach unserem Kowalski-Aufenthalt gehts weiter zur nächsten Feier in einer kleinen, verräucherten, vollgestopften Kneipe, in der die Musik zu laut ist, um sich zu unterhalten, aber zu leise um zu tanzen. Wir nehmen diverse Flaschenbiere ein und betreiben zwischenmenschliche Kommunikation - trotz der etwas aufdringlichen Musiklautstärke. Gegen halb 2 dann: Taxi, Hotel, Bett.

Auch der Messefreitag ist gut besucht - ich bin mittlerweile froh, dass ich nicht allzu viele Geschäftstermine in anderen Hallen ausgemacht habe, denn wir müssen den Stand wirklich mit Argusaugen im Blick behalten. Diverse Bücher kriegen Füße, einige Fluchten können wir verhindern, aber trotzdem entlaufen uns zwei der drei Katzenbücher-Ausstellungsexemplare. Gnaa.
Das mittägliche Twittagessen in der Glashalle verläuft recht zäh - was sicher unter anderem daran liegt, dass es 1. in der Halle verdammt stickig, laut und voll ist, 2. wesentlich weniger Twittermenschen auftauchen als sich ursprünglich angekündigt hatten, 3. das WLAN auf der Messe sich als überaus unkooperativ erweist und 4. alle Hunger aber keinen Bock auf überteuertes, nicht mal besonders hochwertiges Essen haben. Zumindest bei mir bleibt es bei einem schnöden Crepe mit Käse für 3,50 Euro.
Zurück gehts in die Halle. Kollege Wolfgang berichtet, dass er ein Foto von Jorge "CCCHHOCHHHE" Gonzalez geschossen hat, als dieser gerade für die neue "Vorsicht Buch" Kampagne gefesselt in einem überdimensional aufgeklappten Buch posierte. Hm. Und dieses "Hm" bezieht sich auf beides, die Kampagne und Jorge.
Der Messetag fliegt dahin - um kurz nach 6 verlassen wir das Messegelände, um kurz vor 7 kommen wir (dank Stau) im Hotel an und halb 8 gehts schon wieder los zur Moritzbastei. Wie ich es in knapp 30 Minuten schaffe, mir die Zähne zu putzen, mich frisch zu machen, teilweise umzuziehen und dabei noch 2 Telefonate zu führen, kann ich jetzt nicht mehr nachvollziehen.
Egal, wir kommen pünktlich um 8 mit Bärenhunger und Katzenohren in der Moritzbastei an, reservieren uns erstmal einen guten Tisch und stürzen uns alsbald auf das reichhaltige Buffet. Im Laufe des Abends sieht mich dieses Buffet viermal. Wir beanspruchen schließlich die "all you can eat and drink" Option! (das mit dem "drink" gilt aber nur für Softdrinks, Bier und Wein - die hochprozentigen Getränke sind, wie wir enttäuschend feststellen, nicht inkludiert.). Aber auch die Moritzbastei hat offensichtlich nicht mehr viel vom Glanz vergangener Jahre behalten - früher war diese Party DAS Event der Messe, heute ist das Veranstaltungsangebot in Leipzig offenbar so reichlich, dass sich die Menschenmassen in der Stadt völlig verlaufen.
Uns zieht es zu späterer Stunde ebenfalls noch woanders hin. Nämlich zur Party der jungen Verlage, welche im Alten Landratsamt - einer wirklich tollen Location - stattfindet. Über zwei Etagen verteilt sich die Feierei, wir landen ziemlich schnell im Keller... auch hier alles sehr verräuchert, aber mit Sitzgelegenheiten, einer Bar in unmittelbarer Nähe und wirklich guter Hintergrundbeschallung. Auch hier wird gequasselt auf Deifelkommraus. Bücher, Ebooks, Smartphones, Dialekte, Zielgruppenmarketing, Social Media, Ponygespräche, Zukunftsszenarien, Biersorten, Musikrichtungen... ja.
Auf jeden Fall ist es sehr spät, als wir uns irgendwann ein Taxi nehmen und ins Hotel zurückfahren.

Der Samstag wird zum Auschecken, Heimfahren, Zuhauseankommen und Schlafen genutzt. Leipzig, du hast wieder an uns genagt, gezehrt, mit Schnee und Kälte attackiert und Spuren hinterlassen. Aber die nehmen wir doch immer wieder gerne in Kauf. Bis nächstes Jahr!



Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Wolfgang - Danke! :)

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