Samstag, 21. Januar 2012

Essen? Vielleicht später... - Prokrastination kann auch gesund sein!

Seit mehreren Wochen liegt im Wohnzimmer eine Tüte Erdnussflips, ungeöffnet.
Das hätte es bei Frau Mi bis vor wenigen Monaten nicht gegeben. Erdnussflips, hallo? Wie kann man die nicht gleich essen, wenn man sie gekauft hat?
Es geht aber, ich kann es bezeugen. Ich greif derzeit lieber ins Gurkenglas, und die Flips - nun ja, vielleicht bietet sich morgen mal eine Gelegenheit, die Packung aufzumachen.
Dieses Essverhalten hat dazu beigetragen, dass ich seit Anfang November letzten Jahres 8 Kilo verloren habe.

Ich greife ein wenig vor: Als ich im Oktober 2010 meine berufliche Tätigkeit veränderte und aus dem stationären Buchhandel in die Verlagsbranche wechselte, entschloss sich meine Waage von diesem Augenblick an - langsam aber stetig - jeden Tag ein paar Grämmchen mehr auf dem Display anzuzeigen, sobald ich mich draufstellte.
Innerhalb von 6 Monaten passte nichts mehr, was ich anzog. Beziehungsweise, wenn es passte, kniff und zwickte es an allen Ecken und Enden.
Ich hatte die Tatsache unterschätzt, dass ein Bürojob, bei dem man den ganzen Tag auf seinem Hintern sitzt, wesentlich weniger Energie fordert als eine Arbeit, bei der man den ganzen Tag steht und herumläuft.
An meiner Essensgewohnheit hatte ich nichts geändert, im Gegenteil: Als ich im März 2011 mit meinem Freund in eine gemeinsame Wohnung zog, stand das Essen noch mehr im Vordergrund. Mein Freund isst und kocht gerne und gut, und ich ließ mich natürlich mitreißen.
Bis es dann eines Tages soweit war: Meine Waage zeigte knapp 79 kg an.
Die 8 vornedran zu haben war immer ein Albtraum für mich gewesen, der nie wahr werden sollte. Und nun, da ich so kurz davorstand, ihn wahrwerden zu lassen, wurde mir klar: Ich musste was tun!
So entschied ich mich für Weight Watchers.
Ausschlaggebend hierfür waren meine Freundinnen Anne, Nine und Sonja, die sich seit geraumer Zeit jeden Dienstag zum Weight Watchers Treffen versammelten. Von Weight Watchers hatte ich bisher nicht viel gehalten. Ich glaubte immer, mir sei diese Punktezählerei auf Dauer zu anstrengend. Und diese Extra-Rezepte, das wusste ich, würde ich sowieso nie kochen.

Mittlerweile ist mir klar geworden: Auch wenn das Punktezählen bei WW im Vordergrund steht - 100%ig genau kannst Du nie errechnen, wie viele Punkte das hat, was Du gerade isst.
Du wirst nicht strikt nur noch Rezepte nach Weight Watchers auf dem Essensplan stehen haben.
Was Du aber unheimlich schnell lernst: BEWUSSTER und AUFMERKSAMER zu essen!
Und ich glaube, das ist der Schlüssel zum Abnehmen.
Irgendwann stopft man sich nicht mehr wahllos alles in den Schlund, was vor einem liegt.
Bevor ich heute etwas Essbares in den Mund nehme, denke ich darüber nach: Muss es jetzt wirklich noch sein, dass Du das isst? Und wenn ja, genügt vielleicht die Hälfte davon oder gibt es eine etwas leichtere Alternative?
Ich mache keine Diät - ich esse weiterhin das, was ich vorher auch gegessen habe, und ich verzichte auf nichts. Pizza, Pommes oder Cheeseburger müssen nach wie vor sein. Aber eben: In Maßen! Seltener! Und von allem weniger!
Und irgendwann merkt man: Och, auf die Erdnussflips hab ich ja jetzt eigentlich gar keine Lust...

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