Freitag, 28. Februar 2014

Helau, Alaaf, Ahoi?

Dädääää!
FaschingsKarnevalFastnachtsdingens ist grade wieder voll im Gange.
Und ganz manchmal geh ich in dieser Zeit sogar irgendwo feiern - wenn die richtigen Leute dabei sind, kann eine Faschingsparty durchaus Laune machen, so is das nich!

Aber im Großen und Ganzen bin ich kein großer Fan von dieser Spaß-auf-Kommando-Mentalität.
Ich für meinen Teil hab das ganze Jahr über Spaß und muss mich dafür auch nicht unbedingt verkleiden. Davon abgesehen wäre FaschingFastnachtKarneval halb so "lustig"; gäbe es nicht diese Gestalten, die sich für drei, vier Tage im Jahr ein buntes Hütchen aufsetzen, Konfetti werfen, ihre hängenden Mundwinkel nach oben ziehen und dort festtackern.
Aber am Aschermittwoch kommt das Hütchen schnell wieder runter. Die Mundwinkel übrigens auch.

Nun ja, jeder wie er's mag.
Ich für meinen Teil stehe auf gute Laune der authentischen Art. Wünsch Euch aber trotzdem viel Spaß beim Feiern und DieSauRauslassen.
Achja, was ich heute noch mache?
Früüüüüh ins Bett gehen! ;-)
Nächtle!




Mittwoch, 19. Februar 2014

Tapetenwechsel und andere Updates

WUAH!!!! Wie sieht's denn hier aus??!

Anstatt heute Abend weitaus wichtigere Dinge zu erledigen, habe ich spontan beschlossen, meinem Blog mal wieder einen Tapetenwechsel zu verpassen. Einmal im Jahr muss dat einfach sein. So wie man im heimischen Wohnzimmer das ein oder andere Möbelstück ab und zu mal neu positionieren muss, ein Bild an der Wand um- oder ab- und dafür ein neues aufhängt und... naja. Die meisten Frauen (und bestimmt auch die ein oder anderen Männer) unter Euch kennen dieses Bedürfnis nach Neugestaltung.

Deshalb erstrahlt mein Hintergrund nun im  - wie ich finde - sehr stylischen Retro-Münzwaschsalon-Look. Thematisch finde ich diesen Look übrigens auch äußerst passend. Wäsche waschen und alles, was mit Wäsche zu tun hat (Aufhängen, Abhängen, Bügeln, Zusammenlegen, Wegräumen...) gehört ja schließlich zu den Dingen, die ein echter Prokrastinationsexperte gern auf die besonders lange Bank schiebt.

Aber aller Aufschieberei zum Trotz gedenke ich tatsächlich, in den nächsten Monaten noch das ein oder andere Häkchen hinter meine ewige ToDo Liste zu setzen. Das aktuellste abgehakte Ding steht seit letztem Freitag in unserem Keller und bewahrt TK-Waren aller Art in vier großen Schubladen auf.
Yippieh: Ein Tiefkühlschrank!
Vorbei sind die Zeiten, in denen wir das schmale Gefrierfach unseres Kühlschranks bis zum Platzen vollstopfen mussten. Gefrier-Tetris nannte ich es immer.
Da kam man auch schon auch mal auf die absurde Idee, eine Packung Fischstäbchen zu öffnen, damit man die einzelnen Stäbchen in die verbleibenden freien Ritzen schieben konnte.

Nunja. Diese Zeiten sind wie gesagt vorbei.
Das nächste große Ding wird ein neuer Fernseher. Unser klotziges Röhrenmonster hat leider endgültig ausgedient. Alle Filme, die wir gucken, sind neuerdings gestreift. Nicht gut.
Und während sich andere Menschen bereits ihren zweiten oder dritten Flachbildfernseher kaufen, werden wir uns zum allerersten Mal ein solches Ding anschaffen. Ja. Haha. Sogar meine Oma hat schon seit Jahren einen. Haha. Was sind wir Spätzünder. Aber wir geben's wenigstens zu.

Soweit von mir an dieser Stelle. Ihr erfahrt dann zeitnah mehr über die sonstigen anstehenden Projekte.... wenn ich es nicht vergesse, aufzuschreiben. Oder mal wieder was anderes zu tun hab.





Dienstag, 18. Februar 2014

Am Ende des Tages...

Heute war ein guter Tag.
Manchmal hat man einfach solche Tage. Es ist nichts besonders Tolles oder Aufregendes oder Besonderes passiert. Aber ich habe mich einfach bei allem, was ich heute getan habe, gut gefühlt.
Man kann dieses Gefühl nicht kontrollieren. Geschweige denn festhalten oder erklären, warum man gerade heute so "gut drauf" war, scheinbar ohne Grund.
Aber es gibt ja auch die Tage, an denen man ohne Grund schlecht drauf ist. Warum soll's dann nicht auch mal andersrum sein?

Dienstag, 11. Februar 2014

Buchmeinung: Haruki Murakami - Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

Murakami lesen ist wie träumen.
Damit meine ich nicht die Träume, die man hat, wenn man fest schläft. Sondern eher dieses vor-sich-hin-Geträume beim Dösen, mit halb offenen Augen. Und plötzlich zuckt man zusammen, weil man merkt, dass man - wie lange auch immer - gar nicht richtig da war. Sozusagen mal kurz eine völlig andere Welt besucht hat.
Es dauert in solchen Momenten immer ein bisschen, wieder in die harte Realität zurückzukehren. Manchmal dauert es sogar länger als die Phase zwischen Schlafen und Wachwerden, wenn morgens der Wecker klingelt. Man fühlt sich benommen und irritiert, vielleicht auch etwas schwermütig, dass der Traum schon vorbei ist. Oder dass es doch keine Realität war, obwohl es sich wirklich und wahrhaftig eben noch so angefühlt hat.
Kennen wir alle, dieses Gefühl.
Und das ist Murakami lesen.
"Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" ist das elfte Werk, das ich mittlerweile von Haruki Murakami gelesen habe. Ich glaube, diesen Rekord hält kein anderer Schriftsteller in meinem Bücherregal.
Murakami hat eine leicht erkennbare Handschrift, sein Stil ist konsequent, seine Romanhelden meist friedliche, unauffällige, etwas wunderliche, introvertierte Zeitgenossen, welche die Einsamkeit der Gesellschaft anderer Menschen vorziehen.

Tsukuru Tazaki ist 36, lebt in Tokio, führt dort ein unspektakuläres Dasein als Bahnhofsingenieur. Emotionen und Leidenschaften gibt es in seinem Alltag nicht, und er versucht Freundschaften weitestgehend zu vermeiden, erlebte er doch vor etwa 16 Jahren etwas, das sein Leben völlig erschütterte und ihn damals bis an den Rand des Selbstmordes trieb:
Tsukuru war jahrelang Teil einer fünfköpfigen Clique - man könnte eher sagen, einer verschworenen Gemeinschaft, eines geschlossenen Kreises, einer vollkommenen Gruppe, deren Verhältnis weit über das Level gewöhnlicher Jugendfreundschaft hinausgeht. Drei junge Männer und zwei junge Frauen, die gemeinsam die letzten Jahre ihrer Oberschulzeit verbringen. Tsukuru, der als einziger in der Clique keine "Farbe" in seinem Namen trägt (aus dem Japanischen übersetzt stellen die Namen seiner Freunde alle eine Farbe dar) und seiner Ansicht nach auch sonst über kein besonderes Talent verfügt, verlässt nach dem Schulabschluss die gemeinsame Heimatstadt Nagoya und beginnt in Tokio sein Studium. Trotzdem besucht er seine vier Freunde dort, wann immer es ihm möglich ist.
Als er nach dem Ende seines ersten Studienjahres einmal wieder nach Nagoya zurückkehrt, passiert etwas für ihn völlig Unbegreifliches: Die vier brechen den Kontakt zu ihm plötzlich, unerwartet und ohne Erklärung völlig ab. Alles, was Tsukuru erhält ist ein Anruf mit den Worten, er solle sich nie wieder bei ihnen blicken lassen - er wisse schon, warum.
Doch Tsukuru weiß es nicht. Und in seiner Fassungslosigkeit über den für ihn grundlosen Freundschaftsbruch fällt er in ein tiefes Loch der Verzweiflung. Innerhalb von wenigen Monaten verändert er sich innerlich und äußerlich und wird zu einer leblosen, depressiven, abgestumpften Menschenhülle.
Er aktiviert das letzte Bisschen seines Lebenswillens, um sein Studium erfolgreich zu absolvieren und später in seiner Arbeit völlig aufzugehen. So besteht sein Leben schließlich nur noch aus Arbeiten, nach Feierabend und an Wochenenden Schwimmen gehen, essen, trinken, schlafen.

Bis er viel später die zwei Jahre ältere Sara kennenlernt, und sich das erste Mal seit langem - eigentlich das erste Mal überhaupt in seinem Leben - verliebt.
Auch Sara fühlt sich zu Tsukuru hingezogen, spürt jedoch instinktiv, dass er tief in seinem Inneren eine Verletzung mit sich herumträgt, deren Ursprung weit in seiner Vergangenheit liegt.
Tsukuru erzählt Sara seine Geschichte. Für Sara ist es unbegreiflich, das Tsukuru das Erlebte all die Jahre akzeptiert hat, ohne sich je auf die Suche nach den wahren Hintergründen des Verhaltens seiner Freunde zu machen.
Tsukuru lässt sich schließlich von seiner klugen, impulsiven Freundin überreden, diese Suche anzutreten.
Mit ihrer Hilfe findet er heraus, was aus den vieren mittlerweile geworden ist und begibt sich auf eine Reise, die ihn bis nach Finnland führt - alles, um die bösen Geister seiner Vergangenheit endlich auszulöschen...

Ein wirklich schönes Buch, auch wenn es meiner Meinung nach nicht der beste Roman Murakamis ist - denn in bisher all seinen Geschichten gab es gegen Ende nochmal diesen Augenblick, diesen Moment, wo man die Luft anhalten musste, einen ganz entscheidenden Höhe- oder Wendepunkt der Story (klar, natürlich ohne Super-Mega-Action... wer Action sucht, darf keinen Murakami lesen).
Aber diesen Augenblick habe ich diesmal vermisst.
Ja, Murakami lässt am Ende seiner Bücher immer viele Fragen offen und gibt seinen Lesern viel Freiraum zum Interpretieren, Weiterdenken, Grübeln, Philosophieren.
Aber von einigen offenen Fragen hätte ich mir in den "Pilgerjahren des farblosen Herrn Tazaki" gewünscht, dass er sie mir vielleicht doch beantwortet hätte.