Die Frankfurter Buchmesse hat viel mit Weihnachten gemeinsam.
Man erwartet sie jedes Jahr aufs Neue, bereitet sich seelisch und moralisch auf die ereignisreiche Zeit vor, dann steht sie doch wieder ganz plötzlich und unerwartet vor der Tür - und ist so schnell vorbei, wie sie gekommen ist.
Frankfurt hat auch diesmal seine Spuren hinterlassen, begleitet von der Erkenntnis, dass ich wieder viel mehr aus meiner Buchmessezeit hätte machen können, wenn ich sie besser geplant hätte.
Immerhin bot sich mir in der unvermeidlichen Hatz über das Messegelände die Möglichkeit, doch einige Impressionen aufzuschnappen.
Aber wie gerne hätte ich mich an dem einen oder anderen Stand etwas länger aufgehalten, hätte ein Buch in die Hand genommen, um darin zu blättern, hätte ein flüchtiges, zwischen Tür und Angel stattfindendes Gespräch mit (ehemaligen) Buchhändler- oder Verlagskollegen weiter fortgeführt, hätte mir die Maori-Tanzeinlagen angeschaut, die zum Rahmenprogramm des diesjährigen Buchmessegastlandes Neuseeland gehörten, mich bei der "Book Faces" Fotoaktion mit meinem Lieblingswort auf einem Blatt Papier ablichten lassen... und mir die Zeit für eine 10minütige Kopfmassage genommen.
Alles, was dieses Jahr nicht geklappt hat, nehme ich mir fürs nächste Jahr vor.
Was dieses Jahr allerdings geklappt und mich sehr gefreut hat, war unter anderem
1. Ein Käffchenbesuch bei der herzigen Heike am Stand von UTB
2. Ein donnerstagabendliches Essen im Frankfurter Restaurant "Unter den Linden", zusammen mit Wolfgang, Manu, Luise und Steffen - begleitet von Katzenohren, tiefgründigen und sinnfreien Gesprächen, Lachanfällen, Zwerchfellkrämpfen und einem Steffen am Rande des Nervenzusammenbruchs ;-)
3. Ein Twittagessen (mit Brezeln, süßen Teilchen und Getränken) auf dem Messegelände bei leider nicht ganz so schönem Wetter, aber vielen neuen und altbekannten Gesichtern, über die man sich freuen durfte, sie (wieder) zu treffen.
4. Eine kurzweilige Abendveranstaltung im Rahmen der Virenschleuerpreisverleihung, bei der sich mir die Gelegenheit bot, an die wenige Stunden zuvor begonnenen Twittagessensgespräche anzuknüpfen.
Was den Publikumsandrang an den fbm Fachbesuchertagen anging, hatte ich den Eindruck, dass dieser - bis auf Halle 3 und 4 - wesentlich schwächer war als beispielsweise letztes Jahr. Besonders fiel es mir am Freitagvormittag auf, als ich mich an unserem Stand in Halle 8 (internationale Verlage) mit ein paar Kollegen unterhielt und währenddessen in der Halle umsah. Die Gänge wirkten nahezu leergefegt, was für die Tageszeit sehr ungewöhnlich war. Hatte nur ich dieses Gefühl? Wenn nein, was sind die Ursachen für den Besucherrückgang? Die Buchbranche kriselt / schwächelt / orientiert sich neu / befindet sich im Umbruch ... aber ist es nicht gerade deshalb so wichtig, eine Veranstaltung wie die fbm als Austauschplattform zu nutzen? Anders- und Gleichgesinnte zu treffen? Sich Ideen und Inspirationen zu holen? Ich jedenfalls möchte aus diesen und vielen anderen Gründen nicht auf den Besuch der nächsten fbm's verzichten!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen