Montag, 29. Oktober 2012

Man muss sich nur zu helfen wissen.

Heute Nacht gab es bei uns den ersten Frost.
Es ist ja nicht so, als hätte der Wetterbericht es nicht seit Tagen angekündigt. Trotzdem - da verwette ich meinen Hintern - fährt immer noch jedes zweite Auto dort draußen mit Sommerreifen rum. Meins inklusive. Tja, gestern haben wir zuhause noch drüber gesprochen, dass wir unsere Autos dringend mal winterfest machen sollten. Dazu gehört natürlich nicht nur der Reifenwechsel...

Das wir besser nicht nur darüber gesprochen, sondern es lieber gleich getan hätten, wird mir heute morgen schlagartig bewusst. Anstelle meines Autos finde ich einen tiefgefrorenen Eisklotz auf dem Parkplatz. Das wird ein Spaß, diese Scheiben freizukratzen, denke ich bei mir, während ich aufschließe. Ich möchte die Fahrertür öffnen - nichts rührt sich. Sie ist komplett festgefroren. Ich probiere es auf der Beifahrerseite.. hier das gleiche. Hm, Problem. Ich habe nur 2 Türen. Und wenn die nicht aufgehen, komm ich nicht rein.
Ich beginne, mit den Händen entlang der Türkanten das Dichtungsgummi zu rubbeln und draufzuhauchen, damit es sich etwas erwärmt und dadurch das Eis taut. Die einzigen Effekte, die ich damit hervorrufe, ist, dass ich beinahe hyperventiliere und meine Finger noch kälter werden, als sie sowieso schon sind.
Da steh ich nun, und komme nicht in mein Auto. Gerade, als ich schon darüber nachdenke, auf Arbeit anzurufen und zu sagen, dass es später wird, fällt mir ein, dass ich ja doch noch eine 3. Tür habe: Den Kofferraum!
Die Heckklappe springt auf, als wäre nichts dabei. Jetzt muss ich eben durch den Kofferraum bis vor zum Fahrersitz kriechen, die Zündung anstellen und das Auto warmlaufen lassen. Ich frage mich, ob es jemanden gibt, der mich bei dieser Aktion beobachtet. Falls ja, wird derjenige gerade eine Menge Spaß haben.
Mit einem dicken, langen Wintermantel kriecht es sich nicht so leicht zwischen den Sitzen durch. Ich bleibe überall hängen und verrenke mich wie ein Akrobat im Zirkus. Aber irgendwann bin ich ganz vorne angelangt. Jetzt Zündung und Heizung an, Eiskratzer her - und mal kurz ausprobiert, ob die Fahrertür sich von innen öffnen lässt. Fehlanzeige. Ich krieche wieder auf den Rücksitz und von dort aus dem Kofferraum raus. Während der Motor warmläuft, schabe ich die Eisschichten von den Fenstern. Es dauert sicher 5 Minuten, bis ich ringsrum wieder freie Sicht habe. Der Motor schnurrt weiter vor sich hin, am unteren Ende der Frontscheibe beginnt es langsam zu tauen - aber die Türen bleiben immer noch vereist. Ich entschließe mich, ein letztes Mal durch den Kofferraum zu kriechen, einfach loszufahren und zu hoffen, dass die Türen aufgehen, wenn ich auf der Arbeit angekommen bin. Aber als ich im Kofferraum sitze, merke ich, dass ich die Klappe von innen gar nicht schließen kann.
Seufz.
Also doch wieder ab nach vorne kriechen.
Mittlerweile gerate ich ins Schwitzen. Auf dem Beifahrersitz angekommen, muss ich erstmal ne kleine Pause machen. Wer weiß, vielleicht hab ich den Innenraum des Autos durch meine schweißtreibende Aktion mittlerweile so sehr aufgeheizt, dass auch die gefrorenen Dichtungsgummis aufgetaut sind. Ein letzter Versuch, die Beifahrertür von innen zu öffnen - ein bisschen mit der Schulter dagegenwerfen, und: es funktioniert! Yippie.
Bevor meine Glückssträhne wieder abreißt, robbe ich schnell noch auf den Fahrersitz und schmeiße mich auch hier gegen die Tür. Zack, Offen!
Nach 15 Minuten Affenzirkus kann ich die Heckklappe endlich schließen und mich auf den Weg zur Arbeit machen.

Die Geschichte sorgt für höchste Erheiterung bei den Kollegen.
Und auf meinem Zettel der "Dinge, die ich dringend besorgen sollte", steht jetzt: Türschlossenteiser und Silikonspray.


Dienstag, 23. Oktober 2012

YAY!

Wer hätte gedacht, dass sich Probleme auch mal so schnell lösen können?
Da fluche ich vor 2 Tagen noch wild rum, dass mein Handyvertrag nicht ordnungsgemäß gekündigt wurde - und heute ist meine alte Handynummer Vergangenheit, die Zeit der halsabschneiderisch hohen Rechnungen passé, und endlich kann ich ein entspanntes Prepaidleben führen.
Wie es dazu kam? Ich hab ja von meiner bösen Mail erzählt, die ich am Sonntag direkt auf die Homepage meines (Ex-)Mobilfunkanbieters geschrieben habe, nachdem sich herausstellte, dass meine SIM Karte auch noch 1 Woche nach dem offiziellen Kündigungstermin aktiv war.
Tja, gestern komm ich von der Arbeit nachhause, guck auf mein altes Handy (das ich noch die ganze Zeit für die alte SIM Karte verwendet habe) und erspähe mit Freuden und Erstaunen die Displayanzeige "Kein Dienst", sowie 1 Anruf in Abwesenheit, Uhrzeit früher Vormittag, Anrufer "Kundendienst".
Tja, offensichtlich wollten die Herrschaften mich nochmal sprechen, haben dann aber, nachdem ich nicht ans Telefon ging, einfach den Schalter umgelegt/den Stecker gezogen.
Um ganz sicherzugehen, starte ich den Gegenversuch und rufe von meinem "normalen" Handy meine alte Handynummer an. Eine weibliche Durchsagestimme verkündet mir, dass die gewählte Rufnummer nicht vergeben ist.
Na bitte.
In Gedanken hatte ich mich schon auf einen langwierigen Prozess mit ungewollten Rechnungen, Einzugssperrebeantragungen und einem Briefkasten voller Mahnungen eingestellt. Aber mein orthographischer Wink mit dem Zaunpfahl hat offenbar gewirkt. So gefällt mir das Ganze natürlich viel besser :-)
Und ich freu mich: YAY!

In diesem Sinne: Gute Nacht!


Sonntag, 21. Oktober 2012

Es wird mal wieder Zeit, sich...

...auf die Schulter zu klopfen: Wieder ein lästiger Punkt auf dieser seit MONATEN existierenden To-Do Liste abgehakt - und zwar den Punkt, welcher ganz oben an erster Stelle stand: Sperrmüll + Elektroschrott anmelden! HA! Nachdem vor kurzem unser neues Bett geliefert wurde (und wir im Zuge dessen das alte rausschmeißen mussten), war eine Bestandsaufnahme des Kellergerümpels in der Tat unvermeidlich geworden.
Heute habe ich die Anmeldungsmail abgeschickt. Jetzt heißt es noch 2 Wochen warten, bis die Müllmänner von der AVR kommen, und dann weg mit dem Geraffel!

Im Moment kann ich eigentlich ganz zufrieden sein. Ich bin gesund, auf Arbeit läufts ganz gut, und zuhause ist auch alles paletti. Ein Wehrmutstropfen vielleicht: Die Kündigung meines alten Handyvertrages läuft nicht so reibungslos ab wie erwartet. Man lese hierzu meinen noch freudig dahingeträllerten Blogeintrag vom 21. September.
Doch mittlerweile hat sich herausgestellt: Mein (Ex-)Mobilfunkanbieter hat mich ganz offensichtlich verarscht, nachdem ich die Kündigung für Oktober ja schon schriftlich bekommen habe (sonst hätte ich mir schließlich keine neue Nummer von einem neuen Anbieter zugelegt) - auf jeden Fall hat der Saftladen meinen Vertrag mirnixdirnix um ein weiteres Jahr verlängert.
Als damals im März, zum Zeitpunkt meiner Kündigung, ein Herr vom Kundenservice angerufen hat, war ich schon extrem missgelaunt. Es hat diesem nämlich nicht gereicht, zu sagen "Wir haben Ihre Kündigung erhalten und bedauern das, aber nun gut - tschüss". Nein, der Typ wollte mir unbedingt noch für den Rest meiner Vertragslaufzeit eine "Tarifoptimierung" andrehen. Ich natürlich völlig misstrauisch gewesen, denn Tarifänderungen bedeuten ja auch Vertragsänderungen, sprich: Verlängerung der Laufzeit. Aber Mister Kundenservice garantierte mir hoch und heilig, dass diese Optimierung keinen Einfluss darauf hätte.
Nun gut, einen Tag später kam eine Kündigungsbestätigung per SMS. Hat mir natürlich nicht gereicht, also rief ich nochmal beim Kundenservice an und erklärte der Tante am anderen Ende der Leitung, dass ich gern eine schriftliche Kündigungsbestätigung per Post hätte, und sie bei der Gelegenheit gleich alles rückgängig machen soll, was ihr Kollege mir beim ersten Mal aufgeschwatzt hat.
Das Bestätigungsschreiben lag wenige Zeit später im Briefkasten: Kündigungsdatum 09. Oktober. Aber, schon im nächsten Satz wurde man bereits beim Lesen wieder unsicher: "Sollten Sie zwischenzeitlich Änderungen an Ihrem Vertag vorgenommen haben, kann dies gegebenenfalls zu einer Verschiebung des Kündigungszeitpunktes führen".
Ich sah diesen Satz als Standartklausel, so wie das ganze restliche Schreiben voll davon war. Schließlich hatte ich nichts dazugebucht, die vorgeschlagene Tarifoptimierung auch wiederrufen - mir konnte also nix passieren.
So ging der 9., 10., 11. Oktober vorbei, und meine SIM Karte war nach wie vor aktiv.
Ich versuchte mich auf der Mobilfunkanbieterhomepage in mein Kundenkonto einzuloggen, was nicht mehr möglich war. Also wartete ich, in der Hoffnung, dass spätestens bis zum Ende des Monats die SIM Karte deaktiviert werden und ich auch meine Abschlussrechnung bekommen würde.
Doch was sah ich beim gestrigen Blick in mein Online-Bankkonto? Eine ganz normale Rechnungsabbuchung von 29,95 Euro für Oktober. Wieder versuchte ich einen Zugriff auf die Anbieterhomepage - und nachdem ich ein neues Passwort angefordert hatte, funktionierte das Dingens plötzlich wieder.
Was musste ich auf der Übersichtsseite mit den Vertragsdaten zu meinem Erschrecken lesen? Mindestvertragslaufzeit bis 10.10. 2013!!!
Ich hatte sooo einen Hals, schrieb direkt auf die Fanpage des Mobilfunkanbieters bei Facebook (noch keine Antwort erhalten) und parallel dazu auf der Homepage eine Mail an den Online-Kundendienst.
In diesem Fall sehe ich mich eindeutig als Opfer eines Betruges, und sollte die Kündigung nicht auf der Stelle wirksam werden, werde bei ich meiner Bank eine Einzugssperre für Rechnungen von diesem Anbieter fordern.
Erstmal egal, was das für Konsequenzen haben wird.
Jedenfalls bin ich STINK-SAUER!
Namen werden hier keine genannt, aber ich weise dezent darauf hin, dass ebendieser Mobilfunkanbieter erst vor wenigen Wochen dank eines Shitstorms, verursacht durch eine Kundenbeschwerde auf Facebook, in den Focus der Presse geraten war.

Und jetzt sind wir mal gespannt, wie die Geschichte weitergeht.
Falls das jemand liest, der schon ähnliche Erfahrungen mit Kündigungsproblemen etc. hatte, kann die-/derjenige mich gerne kontaktieren - ich bin für jeden Tipp dankbar.
Ansonsten fällt mir grade auf, dass ich mich von der wohlgesonnenen Stimmung, welche den Anfang meines Beitrages begleitete, jetzt wieder völlig in Rage geschrieben habe. GNAAAAA!
Aber sorry - es musste raus.

Jetzt gehts schon besser. Danke!

Sonntag, 14. Oktober 2012

#fbm12

Die Frankfurter Buchmesse hat viel mit Weihnachten gemeinsam.
Man erwartet sie jedes Jahr aufs Neue, bereitet sich seelisch und moralisch auf die ereignisreiche Zeit vor, dann steht sie doch wieder ganz plötzlich und unerwartet vor der Tür - und ist so schnell vorbei, wie sie gekommen ist.

Frankfurt hat auch diesmal seine Spuren hinterlassen, begleitet von der Erkenntnis, dass ich wieder viel mehr aus meiner Buchmessezeit hätte machen können, wenn ich sie besser geplant hätte.
Immerhin bot sich mir in der unvermeidlichen Hatz über das Messegelände die Möglichkeit, doch einige Impressionen aufzuschnappen. 
Aber wie gerne hätte ich mich an dem einen oder anderen Stand etwas länger aufgehalten, hätte ein Buch in die Hand genommen, um darin zu blättern, hätte ein flüchtiges, zwischen Tür und Angel stattfindendes Gespräch mit (ehemaligen) Buchhändler- oder Verlagskollegen weiter fortgeführt, hätte mir die Maori-Tanzeinlagen angeschaut, die zum Rahmenprogramm des diesjährigen Buchmessegastlandes Neuseeland gehörten, mich bei der "Book Faces" Fotoaktion mit meinem Lieblingswort auf einem Blatt Papier ablichten lassen... und mir die Zeit für eine 10minütige Kopfmassage genommen.

Alles, was dieses Jahr nicht geklappt hat, nehme ich mir fürs nächste Jahr vor.
Was dieses Jahr allerdings geklappt und mich sehr gefreut hat, war unter anderem
1. Ein Käffchenbesuch bei der herzigen Heike am Stand von UTB
2. Ein donnerstagabendliches Essen im Frankfurter Restaurant "Unter den Linden", zusammen mit Wolfgang, Manu, Luise und Steffen - begleitet von Katzenohren, tiefgründigen und sinnfreien Gesprächen, Lachanfällen, Zwerchfellkrämpfen und einem Steffen am Rande des Nervenzusammenbruchs ;-)
3. Ein Twittagessen (mit Brezeln, süßen Teilchen und Getränken) auf dem Messegelände bei leider nicht ganz so schönem Wetter, aber vielen neuen und altbekannten Gesichtern, über die man sich freuen durfte, sie (wieder) zu treffen.
4. Eine kurzweilige Abendveranstaltung im Rahmen der Virenschleuerpreisverleihung, bei der sich mir die Gelegenheit bot, an die wenige Stunden zuvor begonnenen Twittagessensgespräche anzuknüpfen.

Was den Publikumsandrang an den fbm Fachbesuchertagen anging, hatte ich den Eindruck, dass dieser - bis auf Halle 3 und 4 - wesentlich schwächer war als beispielsweise letztes Jahr. Besonders fiel es mir am Freitagvormittag auf, als ich mich an unserem Stand in Halle 8 (internationale Verlage) mit ein paar Kollegen unterhielt und währenddessen in der Halle umsah. Die Gänge wirkten nahezu leergefegt, was für die Tageszeit sehr ungewöhnlich war. Hatte nur ich dieses Gefühl? Wenn nein, was sind die Ursachen für den Besucherrückgang? Die Buchbranche kriselt / schwächelt / orientiert sich neu / befindet sich im Umbruch ... aber ist es nicht gerade deshalb so wichtig, eine Veranstaltung wie die fbm als Austauschplattform zu nutzen? Anders- und Gleichgesinnte zu treffen? Sich Ideen und Inspirationen zu holen? Ich jedenfalls möchte aus diesen und vielen anderen Gründen nicht auf den Besuch der nächsten fbm's verzichten!



Samstag, 6. Oktober 2012

Herbst. Gedankenfetzen.

Bald beginnt sie wieder, die schlimmste Jahreszeit für prokrastinationsgefährdete Individuen: der WINTER!!!! Seinen Vorboten Herrn Herbst haben wir ja in den letzten Wochen schon kennengelernt.... es wird früher dunkel, es wird später hell, Regengüsse wechseln sich ab mit Sturmböhen, wer unter Kastanienbäumen durchläuft, sollte besser Helme tragen - und der Stoffwechsel fährt auf ein fatales Minimum herunter.
Man wird träge, steht genau so müde auf wie man abends zuvor in die Federn gegangen ist, und an Wochenenden kann es durchaus vorkommen, dass man selbige gar nicht erst verlässt.
Wer schläft, sündigt nicht - aber wer schläft, kann auch andere Dinge nicht erledigen. Und dieses Jahr stehen noch eine ganze Menge unerledigter Dinge auf unserer To-Do-Liste.

Die Initialzündung haben wir heute schon gestartet: Nämlich ein neues Bett bestellt (so viel zum Thema nicht aus den Federn kommen). Aber das alte Quietschebretterding, welches derzeit noch in unserem Schlafzimmer steht, sollte nach 15(?) Jahren treuer Dienste dann doch langsam mal abdanken.
Wenn das neue Bett kommt, muss das alte abgeschlagen werden. Das alte abgeschlagene Bett ist nirgendwo mehr unterzubringen, weil unsere Scheune schon vollsteht mit altem Gerümpel und Krimskrams.
Schritt 2 wäre also: Sperrmüll anmelden. Und Sperrmüll ist ja nicht nur Sperrmüll, sondern auch Elektroschrott und Altholz. Dann sind es ja nicht nur wir, die im Haus etwas entrümpeln möchten - auch unsere Nachbarin klagt seit Monaten über mangelnden Stauraum in Keller und Scheune.
Wenn wir denn schon dabei sind, Keller und Scheune zu entrümpeln, fallen einem plötzlich die Winterreifen entgegen, und man fasst sich an den Kopf "War im Oktober nicht noch irgendwas, das mit Reifen zu tun hat?"... Und steht da nicht noch ein olles, rostiges Wohnmobil im Hof rum, welches im nächsten Frühjahr wieder voll einsatzfähig sein soll?

So geht es weiter und weiter, ganz nach dem Prinzip des Werbeslogans einer großen Baumarktkette: "Es gibt immer was zu tun!"
Und viel zu tun gibts diesen Monat noch ne ganze Menge mehr. Nächste Woche ist Buchmesse in Frankfurt angesagt (ein ausführlicher Bericht folgt sicher in wenigen Tagen an dieser Stelle), ich bin schon sehr gespannt! Ach, eigentlich hat man doch überhaupt gar keine Zeit mehr, Sachen aufzuschieben... -.-