Sonntag, 24. Januar 2016

Mehr trinken müssen. Nein, nicht was Ihr denkt.

Seit ich denken kann, habe ich Probleme damit, auf die 1,5 oder 2 Liter Flüssigkeit zu kommen, die man pro Tag zu sich nehmen sollte.
Grundstein dieses Problems: Meine unerklärliche Abneigung davor, Wasser pur zu trinken.
Ob still, medium oder blubberwasdaszeughält, Wasser kriege ich einfach nicht so richtig runter. Wenigstens ein leichtes "Gschmäckle" muss es haben, und wenn es nur ein Spritzer Zitrone ist.

Nunja, als Kind war ich noch schlimmer. Da habe ich bloß Fruchtsäfte pur getrunken, bis irgendwann der klassische Cola/Fanta/Sprite Limokram interessant wurde. Obwohl es bei meinen Eltern nie Cola gab. Das wöchentliche Glas Cola durfte ich mir genehmigen, wenn ich bei Onkel, Tante, Oma oder Opa zu Besuch war. Bei denen gabs das Zeug nämlich kistenweise.
Bei Muddi und Vaddi halt nur Apfelsaft, O-Saft, Multivitaminsaft und...joa, Wasser eben.
Irgendwann fing ich dann tatsächlich mal an, meinen Fruchtsaft mit Wasser zu verdünnen, wobei das Mischverhältnis von Jahr zu Jahr ausgeglichener wurde.
Früher gab es Apfelsaft pur, heute ist mir sogar Apfelschorle zu klebrig. Da mische ich lieber O-Saft rein. Nur ein kleines Beispiel für Gewohnheiten, die man eigentlich ganz leicht umstellen kann. Wenn man will.
Und da liegt der Hund begraben: Ich wollte halt nicht.

Tee hab ich natürlich auch getrunken, und Kaffee. Aber insgesamt halt einfach zu wenig.
Ich bin einer dieser Menschen, die meistens nur dann trinken, wenn sie Durst haben, und auch in diesem Falle nur ein viertel oder halbes Glas. Den Rest des Tages vergesse ich es schlicht und einfach.
Nur zur Erinnerung: Es geht hier nicht um alkoholische Getränke.

Klar haben sich meine Nieren gelegentlich bemerkbar gemacht. Wenn es Dir so unvorhergesehen in's Kreuz fährt, fällt Dir plötzlich wieder ein, dass der Mensch zu 50-80% aus Wasser besteht, und der tägliche Wasserverlust ja auch irgendwie kompensiert werden muss.
Ich konnte nie die Leute verstehen, die von morgens bis abends an der Wasserbuddel hängen, sie überall mit hin tragen und damit immer ACH! so gesund und sportlich aussehen. 
Vielleicht war ich genervt - vielleicht auch einfach nur neidisch, dass scheinbar jeder um mich rum so viel und ungezwungen Wasser trinkt und nur ich mich so anstelle?!

Zum Glück hatte ich nie (gleich 3x auf Holz klopfen!!) Probleme mit Blasen- oder Nierenbeckenentzündungen. Ich wurde halt immer nur mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem "tststs" von Herr/Frau Doktor bestraft, wenn ich gestanden habe, dass ich so ein Trinkmuffel bin.
Und auch wenn es hier und da heißt, jeder Mensch hat andere Wasserbedürfnisse, und man sollte sich eigentlich auf den inneren Instinkt verlassen, wann man trinkt und wann nicht, und - NEIN, ich rede noch immer nicht von alkoholischen Getränken, das ist jetzt nicht das Thema - vielleicht bin ich ja so ne Art Kamel und komme mit total wenig Flüssigkeit aus und blablabla...

Vor Kurzem musste ich aufgrund einer Schilddrüsenuntersuchung meine Blutwerte messen lassen. Nicht wirklich überrascht hat mich mein Kreatininwert. Als einziger gemessener Blutwert abweichend vom Toleranzbereich. Und zwar nach oben.
Ein hoher Kreatininwert bedeutet, dass die Nieren nicht genug Flüssigkeit haben, um die Säure Kreatin (das könnt ihr jetzt grad selbst googlen, ich bin hier kein Medizinblog :-P) aus dem Organismus zu transportieren, also geben sie es in's Blut ab.
Und wenn der Wert zu hoch ist, deutet das auf eine Nierenschwäche hin.

Noch ist der Wert nicht so stark abweichend, dass ich zwingend medizinische Maßnahmen ergreifen muss, aber ich habe mir dieses Warnsignal zum Anlass genommen, um über meine Trinkgewohnheiten (NICHT Alkohooool!!!) nachzudenken.
Seit einer Woche koche ich mir jeden morgen eine 1-Liter-Thermoskanne Tee. Jeden Tag gibt es ne andere Teesorte. Da ich Tee nicht mit Zucker süße, kann ich jede getrunkene Tasse mit gutem Gewissen dem täglichen Wasserhaushalt zurechnen.
Und siehe da, wenn die Kanne auf dem Tisch steht, ist die sogar ziemlich schnell leer. Abends dann auch nochmal ne Kanne voll und HEY, auf zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu kommen, is ja gar nicht so schwer.
Soweit so gut.
Die Herausforderung wird jetzt sein, dieses Programm dauerhaft durchzuziehen. Denn ich kenne meine Inkonsequenz.
Interessant finde ich dann aber doch, wie viele Menschen im Gespräch zugeben, dass sie das gleiche Problem haben. Man fühlt sich gleich viel besser, wenn man nicht der einzige Trinkmuffel auf der Welt ist.
Also: Lasst uns doch einfach alle viel mehr trinken.

NEIN.
Ich. meine. nicht. Alkohol.
Ok??!!!

In diesem Sinne: Prost!

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