Montag, 10. Dezember 2012

Bescherung: Gedankenfetzen.

Man könnte sich das ganze Theater ja sparen, wenn man sich einfach mal mit Familie, Verwandten und der besseren Hälfte einigen würde, sich nichts mehr zu Weihnachten zu schenken, oder?
Jedes Jahr das gleiche Schulterzucken meinerseits auf die Mutti'sche Frage "Und was wünscht Ihr Euch dieses Jahr zu Weihnachten". Jedes Jahr die gleiche Ratlosigkeit, mit der ich Internetshop um Internetshop durchforste, mich durch menschenüberfüllte Fußgängerzonen oder Einkaufszentren quetsche und dabei ununterbrochen vor mich hinmurmle "Wozu tust Du Dir das an? Wozu tust Du Dir das an? Wozu tust Du Dir das an?".
Weihnachtsgeschenke besorgen gehört ja auch generell zu den Dingen, die man aufschiebt, bis es eigentlich schon zu spät ist. Im Prinzip könnte man ja eigentlich das ganze Jahr über die Augen offen halten und - sobald man ein potentielles Präsent sichtet - einfach zuschlagen, auch wenn es noch mitten im Sommer ist.
Aber nein, man wartet bis zwei Wochen oder zwei Tage vor Heiligabend. Und dann bricht die Panik aus.

Mir persönlich geht es ja so: Ich tu mir bei der Ideenfindung leicht mit Geschenken, die entweder sehr günstig sind (also quasi Mitnahmeartikel aus dem 1-Euro-Shop... und was halt so an der Kasse an Nippes rumsteht), oder sehr teuer (klar, meine Eltern brauchen dringend ein neues Laptop - wäre doch ein richtig brauchbares und praktisches Geschenk!), aber diese "Mitteldinger" sind anscheinend nicht so meins.
Und dann kommt ja noch dazu, dass man nicht unbedingt was schenken, will, das dann ungebraucht und unbenutzt in Schränken, Schubladen, Kellern und Abstellkammern vor sich hinvegetiert, bis es auf dem Sperrmüll landet. Oder bei der nächsten Schrottwichtelparty eingesetzt wird.
Do-it-yourself ist auch nüscht. Ich bin weder handarbeitstechnisch begabt, noch nehme ich mir die notwendige Zeit, um handgestrickte, -gehäkelte, -geklöppelte Schalspullismützentaschensockenhandschuhe unter das zu beschenkende Volk zu bringen. Allerdings schätze und erkenne ich es neidlos an, wenn jemand diese Gabe besitzt.
Tja, und seit ich nicht mehr im Buchhandel arbeite und mir nicht schon ab Mitte September der Weihnachtsgeschenkeklumpatsch vor der Nase steht, ist die Sache noch etwas komplizierter geworden.

Auch umgekehrt, das mit dem Beschenktwerden war ja früher auch irgendwie einfacher. Den kindlichen Kopf voll mit 10000 Wünschen, hat man eben seinen Wunschzettel geschrieben - hat zwar nur die Hälfte (wenn überhaupt was) davon bekommen, aber sich trotzdem darüber gefreut.
Überhaupt war das mit diesem Weihnachten früher viel toller.
Da hätte jeden Monat Heiligabend sein können.
Und heute würde man sich freuen, wenns nur in jedem Schaltjahr wäre...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen