Als ich noch in meinem Heimatort gewohnt habe, bin ich immer gerne in die Praxis meines damaligen Hausarztes gegangen. Also, klar bin ich da nur hin wenn ich mich krank fühlte, aber ich hatte nie Bammel vor den Arztbesuchen, was einerseits daran lag, dass der Arzt total nett war (und irgendwie etwas Ähnlichkeit mit George Clooney hatte ;)) und andererseits die Praxis eine sehr einladende und freundliche Atmosphäre ausstrahlte.
In einem der Behandlungsräume hing ein großes Poster hinter Glas, dass mich jedes Mal faszinierte.
Es war ein Suchbild, auf dem sich Unmengen von Katzen verschiedenster Art, Größe, Farbe und Form tummelten. Und irgendwo auf dem Bild war eine kleine Maus versteckt.
Am unteren Rand stand der Name des Bildes, der so ähnlich lautete wie hundredsoundsoviel cats and one mouse.
Obwohl ich mit Katzen nie besonders viel anfangen konnte, fand ich das Bild klasse. Ob man wollte oder nicht, man blieb mit den Augen daran hängen und entdeckte so viel kuriose "Katzenfratzen", dass es am Ende eigentlich völlig egal war, ob man die Maus denn nun entdeckt hatte oder nicht. Und letztendlich vergaß man total, dass man ja eigentlich grade beim Arzt rumsaß..
Ich fand das Bild so toll, dass ich es zuhause auf einem weißen A2 Blatt nachzeichnete.
Leider reichte weder meine Kreativität noch meine Geduld dafür aus, so viele Katzen zu malen wie sich auf dem Original befanden. Ich glaube, am Ende kam ich auf 41. Meine Maus war auch zu offensichtlich und zu zentral im Gemälde platziert, als das man besonders lange danach suchen musste. Aber das war mir egal. Ich war stolz auf mein Kunstwerk.
Das Bild hängt heute noch bei meinen Eltern im Treppenhaus.
Nachdem ich umgezogen war und somit auch den Arzt gewechselt hatte, lief mir das Original nie wieder über den Weg.
Aber immer wenn ich meine Eltern besuchte und das "41 cats and 1 mouse" Gemälde im Treppenhaus hängen sah, packte mich die Neugier, es irgendwo wiederzuentdecken.
Irgendwann, als ich die Unterstützung des Internets und der allwissenden Suchmaschine namens Google in Anspruch nehmen konnte, ging ich auf Onlinesuche.
Zuerst dachte ich fälschlicherweise, dass James Rizzi der Künstler war, und suchte mich dumm und dämlich nach den begriffen "Rizzi" und "cats".
Nachdem meine Suche erfolglos blieb, ließ ich von dem Rizzi-Gedanken ab und googlete nach "cats and one mouse", da ich mich nicht mehr die genaue Anzahl der Katzen erinnern konnte. Auch hier ohne Erfolg.
Irgendwann verlor ich die Lust am Suchen und gab auf. War ja nun auch keine lebenswichtige Mission, die ich da zu verrichten hatte.
Dann, drei oder vier Jahre später - und fragt nicht, warum es so lange gedauert hat - kam mir eher zufällig die Idee, erneut danach zu schauen. Diesmal suchte ich nicht nach "cats and one mouse", sondern "cats
and a mouse". Das Ergebnis war der Kunstdruck "onehundredcatsandamouse"
von einem mir bis dato unbekannten Künstler Vittorio.
Und wer gerade nichts besseres zu tun hat, oder jetzt unbedingt was anderes tun muss, kann ja mal sehn, ob er die Maus findet! ;-)
Montag, 27. Februar 2012
Donnerstag, 23. Februar 2012
Vom Planen bis zum Tun ist es ein weiter Weg...
Gibt doch nix Besseres, als abends zuhause auf der Couch zu sitzen und festzustellen, dass man ab sofort Urlaub hat! In meinem Fall sind es zwar "nur" 1 Tag und 1 Woche, aber ich will mich natürlich nicht beschweren, sondern freue mich sehr auf die Auszeit!
Nunja, erstmal muss man den mentalen Auszeitmodus erreichen, und das ist leichter gesagt als getan. Die Arbeit sitzt einem noch direkt im Genick, und Abschalten is in diesem Moment nicht so...vor allem, wenn der letzte Arbeitstag gegen Ende nochmal richtig was von Dir abverlangt hat.
Aber was hilft dagegen besser als das Verplanen der nächsten freien Tage?! Man hat ja soooo viel vor; lauter Dinge, die man unter der Woche einfach nicht auf die Kette kriegt, und für die einem das normale, viel zu kurze Wochenende einfach zu schade ist.
1.) Ein Shoppingtag. Samstags shoppen gehen ist einfach nervig, Menschengedränge an allen Ecken und Enden, im Klamottengeschäft vor der Umkleide Schlange stehen, überall unbesetzte oder voll belagerte Kassen, Parkhäuser hoffnungslos überfüllt...
Mit einem freien Tag unter der Woche kann man dieses Problem wunderbar umgehen. Und neue Klamotten sind hier dringend mal wieder fällig! Echt jetzt!
2.) Die ein oder andere Verabredung mit Freunden oder ehemaligen Arbeitskollegen. Irgendwo gemütlich sitzen, einen oder zwei Kaffeechen trinken und stundenlang quasseln...wann hat man sonst noch Zeit für sowas?
3.) Endlich einmal Zugfahrkarten für unseren Paris-Wochenendtrip an Ostern kaufen. Je früher gebucht, desdo günstiger (hoffendlich) die Tickets.
4.) Zwei Geburtstage stehen ins Haus. Und zwar von meinem Bruderherz und meiner besseren Hälfte. Geschenke wollen besorgt werden. Und als wäre das nicht genug, muss man geschenkideemäßig auch noch für die lieben Familienmitglieder mitdenken ("Mir fällt nix ein, aber Du bist doch sooo kreativ....Du kennst ihn doch viel besser, mach mal nen Vorschlag..."). Na toll.
5.) Zahnarzt. Ja, der jährliche Vorsorgetermin lässt sich nicht vermeiden. Aber da ich wie immer davon ausgehe, dass meine Beißerchen kerngesund sind (und meine Weisheitszähne derzeit mal nicht nerven..), wird das bestimmt ein kurzes Intermezzo auf dem Zahnarztstuhl. Hoffendlich.
Mir würde noch etliches mehr einfallen. Aber ich denke, diese Punkte sollten fürs Erste reichen. Vor allem dienen sie schon mal als gute Maßnahmen, die mich davon abhalten, jeden Urlaubstag 12 Stunden nur vor meinem Laptop zu sitzen und - joa, nur sinnlose Dinge im Internet zu recherchieren.
Ich werde zwischendurch mal berichten, wie viel Erfolg ich mit dem Abarbeiten meiner Urlaubspläne so habe...
Nunja, erstmal muss man den mentalen Auszeitmodus erreichen, und das ist leichter gesagt als getan. Die Arbeit sitzt einem noch direkt im Genick, und Abschalten is in diesem Moment nicht so...vor allem, wenn der letzte Arbeitstag gegen Ende nochmal richtig was von Dir abverlangt hat.
Aber was hilft dagegen besser als das Verplanen der nächsten freien Tage?! Man hat ja soooo viel vor; lauter Dinge, die man unter der Woche einfach nicht auf die Kette kriegt, und für die einem das normale, viel zu kurze Wochenende einfach zu schade ist.
1.) Ein Shoppingtag. Samstags shoppen gehen ist einfach nervig, Menschengedränge an allen Ecken und Enden, im Klamottengeschäft vor der Umkleide Schlange stehen, überall unbesetzte oder voll belagerte Kassen, Parkhäuser hoffnungslos überfüllt...
Mit einem freien Tag unter der Woche kann man dieses Problem wunderbar umgehen. Und neue Klamotten sind hier dringend mal wieder fällig! Echt jetzt!
2.) Die ein oder andere Verabredung mit Freunden oder ehemaligen Arbeitskollegen. Irgendwo gemütlich sitzen, einen oder zwei Kaffeechen trinken und stundenlang quasseln...wann hat man sonst noch Zeit für sowas?
3.) Endlich einmal Zugfahrkarten für unseren Paris-Wochenendtrip an Ostern kaufen. Je früher gebucht, desdo günstiger (hoffendlich) die Tickets.
4.) Zwei Geburtstage stehen ins Haus. Und zwar von meinem Bruderherz und meiner besseren Hälfte. Geschenke wollen besorgt werden. Und als wäre das nicht genug, muss man geschenkideemäßig auch noch für die lieben Familienmitglieder mitdenken ("Mir fällt nix ein, aber Du bist doch sooo kreativ....Du kennst ihn doch viel besser, mach mal nen Vorschlag..."). Na toll.
5.) Zahnarzt. Ja, der jährliche Vorsorgetermin lässt sich nicht vermeiden. Aber da ich wie immer davon ausgehe, dass meine Beißerchen kerngesund sind (und meine Weisheitszähne derzeit mal nicht nerven..), wird das bestimmt ein kurzes Intermezzo auf dem Zahnarztstuhl. Hoffendlich.
Mir würde noch etliches mehr einfallen. Aber ich denke, diese Punkte sollten fürs Erste reichen. Vor allem dienen sie schon mal als gute Maßnahmen, die mich davon abhalten, jeden Urlaubstag 12 Stunden nur vor meinem Laptop zu sitzen und - joa, nur sinnlose Dinge im Internet zu recherchieren.
Ich werde zwischendurch mal berichten, wie viel Erfolg ich mit dem Abarbeiten meiner Urlaubspläne so habe...
Montag, 20. Februar 2012
Fundstücke
http://fashionablygeek.com/wp-content/uploads/2009/11/procrastinate.png?cb5e28 |
http://images.sodahead.com/profiles/0/0/0/4/0/4/9/0/0/Procrastinate-60436610767.jpeg |
http://robertromanolaw.com/wp-content/uploads/2012/01/fortune-cookie.jpeg |
http://danielleheath.files.wordpress.com/2011/11/procrastination.jpg |
http://www.patriciajevans.com/wp-content/uploads/2012/01/toon_procrastinatorgif.jpg |
Sonntag, 19. Februar 2012
Freunde für immer?
Hand aufs Herz: Wer von Euch hat noch etwas mit seiner besten Freundin / seinem besten Freund aus dem Kindergarten oder aus der Schulzeit zu tun? Wenn Ihr die Menschen analysiert, die Ihr so kennt - welche davon kennt Ihr am längsten? (Eltern, Geschwister und sonstige Verwandschaft mal ausgeschlossen..)
Ich für meinen Teil muss gestehen, dass ich leider mit niemandem aus meiner Kindergarten- oder Grundschulzeit mehr etwas zu tun habe.
Mit einer Schulkollegin aus der 6. Klasse hatte ich bis vor ca. 2 Jahren noch halbwegs regelmäßig Kontakt. Mittlerweile haben wir uns aber so weit voneinander entfernt, dass wir - selbst wenn es dann und wann noch einen SMS Austausch zwischen uns gibt - einfach keinen gemeinsamen Nenner mehr finden.
Vielleicht kommt es eines Tages mal wieder zu einer Begegnung, aber danach wird es wieder eine Ewigkeit bis zur nächsten dauern. Und von Freundschaft kann ja in diesem Fall keine Rede mehr sein.
Dabei waren wir von der 6. bis zur 9. Klasse wirklich "best friends".
Dann musste ich die 9. Klasse wiederholen, sie hat nach der 10. die Schule gewechselt und von dort ab haben sich unsere Wege getrennt. Wir haben es trotzdem noch recht lange geschafft, uns weiterhin regelmäßig zu sehen. Doch ich hatte mittlerweile neue Freunde in meiner neuen Klasse gefunden, genauso wie sie. Plötzlich hörten wir unterschiedliche Musik, wir zogen uns völlig verschiede Klamotten an, fanden komplett andere Jungs toll, und so fing unsere Beziehung langsam an zu bröckeln.
Ein ähnliches Phänomen erlebte ich mit meinem Freunden von der Mittelstufe bis zum Abitur. Als verschworene Gemeinschaft machten wir damals gemeinsam die Hochschulreife, dann fingen die einen ein Studium an, die anderen begannen eine Ausbildung, etliche zogen um und so zerstreute sich alles nach und nach im Wind.
Ich begann meine Buchhändlerausbildung in Mannheim, lernte dort neue Kollegen kennen, baute an einem anderen Ort einen komplett neuen Freundeskreis auf, und so ging es immer weiter und weiter.
Lebenslange Freundschaften sind was wirklich Tolles, aber heutzutage leider auch sehr sehr Seltenes. Die modernen Lebensumstände sorgen dafür, dass man nicht mehr sein ganzes Dasein an einem einzigen Ort fristet. Man zieht um, mal mehr mal weniger weit weg, lernt neue Menschen kennen, versucht mit den alten in Kontakt zu bleiben, manchmal funktioniert es, manchmal nicht.
Wenn ich nachrechne, wie lange die längsten Freundschaften in meinem bisherigen Leben andauern, komme ich auf folgendes Ergebnis: In der Schulzeit lag der Durchschnitt bei etwa 4 bis 5 Jahren.
Heute komme ich bei einigen wenigen Menschen sogar auf über 10 Jahre.
Soll heißen: Je später ich eine Freundschaft beginne, desdo dauerhafter wird sie wohl sein?
Natürlich gibt es keine Formel, um Freundschafts-Halbwertszeiten zu berechnen.
Doch eins steht fest: Wird man älter, festigt sich auch die eigene Persönlichkeit und der Charakter, somit verfügen wir später über einen stabileren Freundschafts-Nährboden.
Dann gibt es ja diesen kleinen aber feinen Unterschied zwischen Freunden und Bekannten.
Uns bleibt im Alltag immer weniger Raum für private Dinge, und so focussieren wir uns irgendwann auf einen Personenkreis, mit dem wir trotz Arbeitsstress und Zeitmangel noch regelmäßigen Kontakt pflegen können und möchten. Jeder Mensch entscheidet nach eigenem Ermessen, wie groß dieser Kreis sein soll. Bei manchen zählt er 20-30 Personen, bei anderen beschränkt er sich auf 2 oder 3.
Die Menschen, die von uns in diesen Kreis eingeordnet werden, haben alle ein Merkmal gemeinsam. Sie haben den entscheidenden Schritt über die Grenze gesetzt, an der "Bekanntschaft" aufhört und "Freundschaft" anfängt.
Freunde sind die, die wir zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen können, die wir jederzeit aufsuchen, wenn wir ein Problem auf der Seele haben, mit denen wir schöne und traurige Dinge erleben und teilen, und offen über alles sprechen.
Bekannte sind die, mit denen man zwanglos smalltalken kann, wenn man sie zufällig auf einer Party trifft. Bekannte sind die, deren Geburtstag man ständig vergäße, wenn es nicht sowas wie Facebook geben würde. Bekannte können auch verkümmerte Freundschaften sein.
Bei einer Freundschaft ist es erstmal völlig zweitrangig, wie lange wir diese Person kennen. Eine gute Freundschaft kann sich schnell entwickeln oder sich langsam aufbauen. Wichtig ist, dass sie auch mal Krisenzeiten übersteht, dass man jederzeit ehrlich zueinander sein kann, und dass der eine den anderen respektiert.
Und es gibt auch Freundschaften, denen große Distanzen oder längere Sendepausen nichts anhaben können.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Mit einer guten Freundschaft ist fast genauso wie mit einer Beziehung oder einer Ehe. Das ständige Daran-Arbeiten, das gegenseitige Geben und Nehmen darf nie aufhören. Probleme, Streitigkeiten und Schickalsschläge lassen sich immer überstehen, so lange es beiden Seiten wichtig ist.
Und für all die Zeit und Mühe, welche wir in eine Freundschaft investieren, bekommen wir etwas Besonderes und Wichtiges zurück: Nämlich einen Menschen, der uns mag, obwohl er uns kennt.
Ich für meinen Teil muss gestehen, dass ich leider mit niemandem aus meiner Kindergarten- oder Grundschulzeit mehr etwas zu tun habe.
Mit einer Schulkollegin aus der 6. Klasse hatte ich bis vor ca. 2 Jahren noch halbwegs regelmäßig Kontakt. Mittlerweile haben wir uns aber so weit voneinander entfernt, dass wir - selbst wenn es dann und wann noch einen SMS Austausch zwischen uns gibt - einfach keinen gemeinsamen Nenner mehr finden.
Vielleicht kommt es eines Tages mal wieder zu einer Begegnung, aber danach wird es wieder eine Ewigkeit bis zur nächsten dauern. Und von Freundschaft kann ja in diesem Fall keine Rede mehr sein.
Dabei waren wir von der 6. bis zur 9. Klasse wirklich "best friends".
Dann musste ich die 9. Klasse wiederholen, sie hat nach der 10. die Schule gewechselt und von dort ab haben sich unsere Wege getrennt. Wir haben es trotzdem noch recht lange geschafft, uns weiterhin regelmäßig zu sehen. Doch ich hatte mittlerweile neue Freunde in meiner neuen Klasse gefunden, genauso wie sie. Plötzlich hörten wir unterschiedliche Musik, wir zogen uns völlig verschiede Klamotten an, fanden komplett andere Jungs toll, und so fing unsere Beziehung langsam an zu bröckeln.
Ein ähnliches Phänomen erlebte ich mit meinem Freunden von der Mittelstufe bis zum Abitur. Als verschworene Gemeinschaft machten wir damals gemeinsam die Hochschulreife, dann fingen die einen ein Studium an, die anderen begannen eine Ausbildung, etliche zogen um und so zerstreute sich alles nach und nach im Wind.
Ich begann meine Buchhändlerausbildung in Mannheim, lernte dort neue Kollegen kennen, baute an einem anderen Ort einen komplett neuen Freundeskreis auf, und so ging es immer weiter und weiter.
Lebenslange Freundschaften sind was wirklich Tolles, aber heutzutage leider auch sehr sehr Seltenes. Die modernen Lebensumstände sorgen dafür, dass man nicht mehr sein ganzes Dasein an einem einzigen Ort fristet. Man zieht um, mal mehr mal weniger weit weg, lernt neue Menschen kennen, versucht mit den alten in Kontakt zu bleiben, manchmal funktioniert es, manchmal nicht.
Wenn ich nachrechne, wie lange die längsten Freundschaften in meinem bisherigen Leben andauern, komme ich auf folgendes Ergebnis: In der Schulzeit lag der Durchschnitt bei etwa 4 bis 5 Jahren.
Heute komme ich bei einigen wenigen Menschen sogar auf über 10 Jahre.
Soll heißen: Je später ich eine Freundschaft beginne, desdo dauerhafter wird sie wohl sein?
Natürlich gibt es keine Formel, um Freundschafts-Halbwertszeiten zu berechnen.
Doch eins steht fest: Wird man älter, festigt sich auch die eigene Persönlichkeit und der Charakter, somit verfügen wir später über einen stabileren Freundschafts-Nährboden.
Dann gibt es ja diesen kleinen aber feinen Unterschied zwischen Freunden und Bekannten.
Uns bleibt im Alltag immer weniger Raum für private Dinge, und so focussieren wir uns irgendwann auf einen Personenkreis, mit dem wir trotz Arbeitsstress und Zeitmangel noch regelmäßigen Kontakt pflegen können und möchten. Jeder Mensch entscheidet nach eigenem Ermessen, wie groß dieser Kreis sein soll. Bei manchen zählt er 20-30 Personen, bei anderen beschränkt er sich auf 2 oder 3.
Die Menschen, die von uns in diesen Kreis eingeordnet werden, haben alle ein Merkmal gemeinsam. Sie haben den entscheidenden Schritt über die Grenze gesetzt, an der "Bekanntschaft" aufhört und "Freundschaft" anfängt.
Freunde sind die, die wir zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen können, die wir jederzeit aufsuchen, wenn wir ein Problem auf der Seele haben, mit denen wir schöne und traurige Dinge erleben und teilen, und offen über alles sprechen.
Bekannte sind die, mit denen man zwanglos smalltalken kann, wenn man sie zufällig auf einer Party trifft. Bekannte sind die, deren Geburtstag man ständig vergäße, wenn es nicht sowas wie Facebook geben würde. Bekannte können auch verkümmerte Freundschaften sein.
Bei einer Freundschaft ist es erstmal völlig zweitrangig, wie lange wir diese Person kennen. Eine gute Freundschaft kann sich schnell entwickeln oder sich langsam aufbauen. Wichtig ist, dass sie auch mal Krisenzeiten übersteht, dass man jederzeit ehrlich zueinander sein kann, und dass der eine den anderen respektiert.
Und es gibt auch Freundschaften, denen große Distanzen oder längere Sendepausen nichts anhaben können.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Mit einer guten Freundschaft ist fast genauso wie mit einer Beziehung oder einer Ehe. Das ständige Daran-Arbeiten, das gegenseitige Geben und Nehmen darf nie aufhören. Probleme, Streitigkeiten und Schickalsschläge lassen sich immer überstehen, so lange es beiden Seiten wichtig ist.
Und für all die Zeit und Mühe, welche wir in eine Freundschaft investieren, bekommen wir etwas Besonderes und Wichtiges zurück: Nämlich einen Menschen, der uns mag, obwohl er uns kennt.
Donnerstag, 16. Februar 2012
Deichkind made my week..
Mein Tag heute war ziemlich "naja"ig. Wie die ganze Woche eigentlich so tjoah, geht halt.
Aber Amazon sei Dank konnte ich mich heute abend über meine...tadaaaa... SuperDEICHKINDlimitededitionsuperbox freuen!
Für knapp 25 Euro erwartete mich ein monströses Gesamtpaket, dessen inhaltliche Darstellung ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte:
Auf der DVD erwartet den geneigten Käufer ein Making Of des Albums. Bei Gelegenheit werde ich mir dieses sicher mal zu Gemüte führen, aber zunächst musste natürlich die CD probegehört werden.
Schnell ein paar erste Eindrücke:
"Illegale Fans" - Als erste veröffentlichte Single ist der Song bereits bekannt und bleibt auf jeden Fall gleich im Ohr hängen! Die Mitsinghymne der CD!
"Der Mond" - nette, melancholische Ballade á la "Luftbahn".
"Rollt das Fass rein" - bewährtes Rezept: Viel Umpfdada + der Tobi & das Bo = musikalische Stimmungskanone.
"Die Rote Kiste" - Ein kleiner Ausflug in die Gefilde des dreggischen Punk. Als Feature geben sich hier die Punkopas von "Slime" die Ehre. Interessante Mischung.
"Herz aus Hack" - Dazu muss ich nix sagen, außer: Dieses Lied könnte von uns sein!
"Leider geil" - Habe nach dem ersten Durchhören in Lachtränen gebadet, ihn daher sofort als Lieblingssong eingestuft. Der Text ist soooo böse, aber leider geil.
Jetzt hab ich bis zum 11. März Zeit, die Songs auswendig zu lernen. Dann wird im Maimarktclub in Mannheim gefeiert auf Deichkind komm raus!
Aber Amazon sei Dank konnte ich mich heute abend über meine...tadaaaa... SuperDEICHKINDlimitededitionsuperbox freuen!
Für knapp 25 Euro erwartete mich ein monströses Gesamtpaket, dessen inhaltliche Darstellung ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte:
Edles Hochglanzposter |
Voll absolut stylisches T-Shirt |
"Befehl von ganz unten" CD + DVD Package |
...und als Verpackung für alles diente diese schicke Box in deichkindtypischer Tetrahedonform |
Schnell ein paar erste Eindrücke:
"Illegale Fans" - Als erste veröffentlichte Single ist der Song bereits bekannt und bleibt auf jeden Fall gleich im Ohr hängen! Die Mitsinghymne der CD!
"Der Mond" - nette, melancholische Ballade á la "Luftbahn".
"Rollt das Fass rein" - bewährtes Rezept: Viel Umpfdada + der Tobi & das Bo = musikalische Stimmungskanone.
"Die Rote Kiste" - Ein kleiner Ausflug in die Gefilde des dreggischen Punk. Als Feature geben sich hier die Punkopas von "Slime" die Ehre. Interessante Mischung.
"Herz aus Hack" - Dazu muss ich nix sagen, außer: Dieses Lied könnte von uns sein!
"Leider geil" - Habe nach dem ersten Durchhören in Lachtränen gebadet, ihn daher sofort als Lieblingssong eingestuft. Der Text ist soooo böse, aber leider geil.
Jetzt hab ich bis zum 11. März Zeit, die Songs auswendig zu lernen. Dann wird im Maimarktclub in Mannheim gefeiert auf Deichkind komm raus!
Montag, 13. Februar 2012
Introducing: Pinterest
Und schon wieder hat sich ein neuer, eigentlich völlig überflüssiger, aber ganz wundervoller Zeitvertreib in meinen "ständigmachichwasanderesalsicheigentlichtunsollte" Tagesablauf geschlichen!
Dem ein oder anderen dürfte der Name "Pinterest" mittlerweile ein Begriff sein. Das soziale Bildernetzwerk soll nach dem Anmeldehype der letzten Monate bereits auf Rang 124 der weltweit meistbesuchten Homepages liegen.
Vor allem weibliche User stellen die Zielgruppe dieser überdimensionalen, virtuellen Pinnwand dar. Und ich, auf die das Kriterium schließlich zutrifft, muss sagen: Pinterest ist wirklich eine tolle Sache.
Sinn und Zweck des Netzwerkes: Fotos und Videos, die man mag - ob aus dem Privatbestand oder aus dem www - hochzuladen, auf diese Weise sein persönliches visuelles Profil zu kreieren und natürlich anhand der Interessenbereiche gleichgesinnte User zu finden.
Denn das Besondere an Pinterest: Alles was man hochlädt, kann man mit Hilfe sogenannter "Boards" thematisch kategorisieren. Es gibt die klassischen Kategorien wie beispielsweise lesenswerte Bücher, hörenswerte Musik und sehenswerte Filme.
Aber man kann genausogut ein eigenes Board namens "alte Kaugummis" erstellen und dieses mit Fotos der bizarrsten Orte füllen, an denen Menschen so ihre fertiggekauten Mundhygiene-Überbleibsel hinterlassen haben. Oder aber auch "Dinge mit Fell": Hier wäre sowohl Platz für die Hauskatze und den Nachbarshund, als aber auch für Ommas alte Pelzmütze aus der Mottenkiste.
Jede Kuriosität findet so ihr passendes Örtchen.
Natürlich hat man auch bei Pinterest die Option, ganz á la Facebook zu "teilen" und zu "liken" und sowohl einer Person als auch nur einem einzelnen Board zu "folgen". Leider ist die Suchfunktion nach bestimmten Personen oder Namen derzeit noch sehr verbesserungsbedürftig.
Wird ein Foto aus dem Netz auf Pinterest "gepinnt", erscheint unter dem Foto die Quellenangabe des ursprünglichen Links. Dies stellt zwar immer noch keinen Freibrief für Urheberrechtsverletzung dar, andererseits freut sich ein Unternehmen doch ganz besonders, wenn ein begeisterter User das Foto eines schicken Autos anklickt, und der Link direkt auf die Internetseite des entsprechenden Autohauses führt.
Denn Pinterest bedeutet natürlich auch Werbung und Weiterverbreitung.
Allerdings (bisher noch) ohne Pop-Ups und Anzeigenleisten. Dafür nach dem altbewährten Prinzip "Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte".
Wer jetzt Lust auf Pinterest bekommen hat und gerne wissen möchte, wie sowas aussieht - hier gehts zu meiner Seite: http://pinterest.com/fraumi/
Dem ein oder anderen dürfte der Name "Pinterest" mittlerweile ein Begriff sein. Das soziale Bildernetzwerk soll nach dem Anmeldehype der letzten Monate bereits auf Rang 124 der weltweit meistbesuchten Homepages liegen.
Vor allem weibliche User stellen die Zielgruppe dieser überdimensionalen, virtuellen Pinnwand dar. Und ich, auf die das Kriterium schließlich zutrifft, muss sagen: Pinterest ist wirklich eine tolle Sache.
Sinn und Zweck des Netzwerkes: Fotos und Videos, die man mag - ob aus dem Privatbestand oder aus dem www - hochzuladen, auf diese Weise sein persönliches visuelles Profil zu kreieren und natürlich anhand der Interessenbereiche gleichgesinnte User zu finden.
Denn das Besondere an Pinterest: Alles was man hochlädt, kann man mit Hilfe sogenannter "Boards" thematisch kategorisieren. Es gibt die klassischen Kategorien wie beispielsweise lesenswerte Bücher, hörenswerte Musik und sehenswerte Filme.
Aber man kann genausogut ein eigenes Board namens "alte Kaugummis" erstellen und dieses mit Fotos der bizarrsten Orte füllen, an denen Menschen so ihre fertiggekauten Mundhygiene-Überbleibsel hinterlassen haben. Oder aber auch "Dinge mit Fell": Hier wäre sowohl Platz für die Hauskatze und den Nachbarshund, als aber auch für Ommas alte Pelzmütze aus der Mottenkiste.
Jede Kuriosität findet so ihr passendes Örtchen.
Natürlich hat man auch bei Pinterest die Option, ganz á la Facebook zu "teilen" und zu "liken" und sowohl einer Person als auch nur einem einzelnen Board zu "folgen". Leider ist die Suchfunktion nach bestimmten Personen oder Namen derzeit noch sehr verbesserungsbedürftig.
Wird ein Foto aus dem Netz auf Pinterest "gepinnt", erscheint unter dem Foto die Quellenangabe des ursprünglichen Links. Dies stellt zwar immer noch keinen Freibrief für Urheberrechtsverletzung dar, andererseits freut sich ein Unternehmen doch ganz besonders, wenn ein begeisterter User das Foto eines schicken Autos anklickt, und der Link direkt auf die Internetseite des entsprechenden Autohauses führt.
Denn Pinterest bedeutet natürlich auch Werbung und Weiterverbreitung.
Allerdings (bisher noch) ohne Pop-Ups und Anzeigenleisten. Dafür nach dem altbewährten Prinzip "Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte".
Wer jetzt Lust auf Pinterest bekommen hat und gerne wissen möchte, wie sowas aussieht - hier gehts zu meiner Seite: http://pinterest.com/fraumi/
Donnerstag, 9. Februar 2012
Mal kurz weg.
Der ein oder andere aufmerksame Blogleser erinnert sich vielleicht noch an die Vorgeschichte zu meiner OP, siehe Posting vom 25.Januar.
Heute war denn also der große Tag - das Schnibbelglibbel in meiner linken Achselhöhle kommt endlich wech!
Pünktlich um 8:00 finde ich mich an der Rezeption des Weinheimer Krankenhauses ein, hole meine Unterlagen ab, die für den Eingriff notwendig sind und begebe mich auf Station C3.
Hier wird mir zunächst einmal meine Residenz zugewiesen - da ich nur für einen Tag im KH bleiben soll, habe ich sogar Glück und bekomme ein ruhiges Einzelzimmer im Privatpatientenbereich (eigentlich Zweibett, aber im zweiten Bett lag niemand).
Auf dem Bett wartet bereits, schön sauber zusammengefaltet und in einen Kunststoffbeutel verpackt, meine OP-Garderobe: Das knielange, gepunktete rücken- und arschfreie Hemdchen, welches immer so adrett im Nacken zusammengeknotet wird, sowie modische weiße Thrombose-Overknees.
Nachdem ich mich in Schale geworfen und mich von sämtlichem Ohrschmuck befreit habe, präsentiere ich mich meinem Männelein, welches sich schon mit einem neuen Buch im Lesesessel des Zimmers gemütlich gemacht hat.
Zunächst ernte ich natürlich schallendes Gelächter. Ich beschließe, mir das für die Zukunft zu merken, wenn ER sich mal an meiner Stelle befinden sollte. ;-)
Also schnell ab ins Bett unter die Decke, da es in einer so luftigen Bekleidung doch recht frisch im Zimmer ist.
Auf dem Tischchen neben dem Bett steht eine Flasche Wasser und ein Kunststoffbecher mit der berühmt-berüchtigten LMAA-Tablette. Auf diese Tablette freue ich mich schon seit Tagen, und bin gespannt, welche Auswirkungen sie wohl bei mir hervorrufen wird.
Nun heißt es also warten. 20 Min. später klopft es, zwei Ärztinnen kommen rein, gucken sich das Schnibbelglibbel unter meinem Arm nochmals an, drücken drauf rum und zeichnen mit Edding die Stelle vor, an der nachher geschnippelt werden soll. Dann heißt es "leider sind gerade so viele OPs am Laufen, dass wir sie erst am späten Vormittag drannehmen können!".
Na toll. Also warten. Meine Tablette soll ich gegen 10 Uhr nehmen. Bis dahin sind es noch anderthalb Stunden.
Ich roll mich im Bett hin und her und döse sogar ein bisschen weg, da ich durchs frühmorgendliche Weckerklingeln (6:00!!) noch ziemlich müde bin. Mirko hat schon 1/4 seines Buches durch.
Um 10 isses soweit: Tablettenzeit!!! Ich packe das unscheinbare, hellblaue Ding mit dem wohlklingenden Namen "Tranxilium" aus und spüle es mit einem Glas Wasser runter. Dann warte ich. Warte und warte. Es wird halb 11, es wird 11. Ich döse nochmal kurz ein, aber nix passiert, Ich geh ins Badezimmer, schau in den Spiegel - keine Veränderung. Ich bin zwar ruhig, aber das war ich vorher auch schon. Hm. Scheiß Ding. War wohl nix mit den erweiterten Sinneserfahrungen.
Um kurz nach halb 12 kommt der Pfleger rein, haut mir noch schnell eine Thrombosespritze in den Oberschenkel und schiebt mein Bett Richtung OP-Saal. Ich bin gespannt, was mich erwartet.
Im OP-Vorraum ist es angenehm warm. Ich rutsche von meinem Bett auf den OP-Tisch und ergänze mein schickes Outfit noch durch ein grünes Kopfhäubchen. Jetzt kann's losgehen.
Nock schnell EKG und Puls messen - eieiei, beides natürlich viel zu hoch. Und das obwohl ich mich innerlich so ruhig fühle. Die nette OP-Schwester legt mir eine Kanüle in den Handrücken, schließt den Tropf an und spritzt mir ein anderes Mittelchen, von dem ich schon gar nicht mehr richtig mitbekomme, ob er wirklich anschlägt. Dann höre ich noch "Jetzt führe ich Ihnen das Narkosemittel zu, dann schlafen Sie auch schon ein"
. . .
Und im nächsten Augenblick wache ich in einem anderen Raum auf, das Häubchen ist weg, ich liege wieder in meinem Bett und die riesige Uhr an der Wand zeigt kurz vor halb 2.
Wars das echt schon? Ich schiele verstohlen zu meiner linken Armbeuge runter, die jetzt mit einem riesen Pflaster verklebt ist, und ringsrum ist alles rot-orange verschmiert. Muss dieses Jod-Desinfektionszeug sein.
Langsam krieg ich mit, dass ich Halsschmerzen und eine gefühlt fußballgroße Unterlippe habe. Anscheinend hab ich selbst draufgebissen, oder der Beatmungsschlauch hat mir die Lippe abgequetscht. Auf jeden Fall ist der Schuld an den Halsschmerzen.
Aber überraschenderweise fühle ich mich prima. Kein Kreislauf, keine Übelkeit, nix. Gut, der Arm fühlt sich an, als hätt ihn jemand unter eine Dampfwalze gelegt, aber auch das lässt sich aushalten. Ich hänge noch am Tropf mit der Kochsalzlösung.
Nachdem sich rausgestellt hat, dass ich wach und ansprechbar bin und mich gut fühle, werde ich wieder aufs Zimmer gerollt. Mirko hat mittlerweile 3/4 seine Buches durch. Draußen hat es angefangen zu schneien.
Ich bleibe liegen und warte noch drauf, ob es mir nicht doch schwindelig oder schlecht wird. Langsam fängt die Nadel im Handrücken an zu nerven.
Als der Tropf durchgelaufen ist, klingle ich nach einer Schwester. Ich muss außerdem mal für kleine Königstiger und weiß noch nicht, ob ich selbst aufstehen darf.
Die Schwester kommt, montiert mir den Tropf ab und sagt, ich soll doch mal probieren, aufzustehen. Ich setze mich im Bett auf. Fühlt sich gut an, also wage ich den Gang auf die Toilette alleine - mit Erfolg und ohne Kreislaufkollaps.
Dann muss ich mich wieder ins Bett legen. Langsam wird es etwas öde.
Ich verspüre ein nagendes Hungergefühl. Inzwischen ist es nach 3, und ich hab ein riesen Loch im Magen. Als hätte Sie es geahnt, bringt mir die Schwester ein Brötchen mit ca. 50 verschiedenen Aufstrichen für jeden Geschmack. Ich schlinge das Teil in wenigen Sekunden runter.
Mirko ist mit seinem Buch durch.
Ca. eine Stunde später trudelt die Narkoseärztin ein. Sie fragt, wies mir geht und ob ich nachhause möchte - was ne Frage, mir gehts doch prima! Ok, sagt sie dann, der Chirurg schaut nochmal rein, dann darf ich gehen. YESS!
Dann kommt er, der lustige Chirurg, der mich natürlich sofort fragt, ob ich mit einem Henry Mittnacht verwandt bin (so ziemlich alle Krankenhausangestellte im Rhein-Neckar-Raum kennen meinen Cousin, der selbst viele Jahre Krankenhausdoc war, seit einiger Zeit aber seine eigene Praxis hat. Ich finds immer wieder unterhaltsam, wie ein so markanter Nachname wie unserer hängenbleibt :-))
Ich bekomme einen kurzen Bericht, die OP ist gut verlaufen, das Schnibbelglibbel wurde zur histologischen Untersuchung geschickt (was es denn nun genau war, konnte man nun doch nicht richtig sagen, aber so lange es gutartig ist, isses mir auch wurscht...nur schade, dass ich es nicht gesehen habe oder wenigstens fragen konnte, wie groß es denn jetzt war. Hätt mich schon interessiert..).
Tja, und dann kommt die Kanüle raus, Pflaster druff, Klamotten an und Heim gehts!
Im Moment fühl ich mich so fit, dass ich mit dem Gedanken spiele, morgen sogar arbeiten zu gehen. Vielleicht nicht soo lange, aber wenigstens ein bisschen..wenns denn klappt. Warten wir die Nacht ab!
Heute war denn also der große Tag - das Schnibbelglibbel in meiner linken Achselhöhle kommt endlich wech!
Pünktlich um 8:00 finde ich mich an der Rezeption des Weinheimer Krankenhauses ein, hole meine Unterlagen ab, die für den Eingriff notwendig sind und begebe mich auf Station C3.
Hier wird mir zunächst einmal meine Residenz zugewiesen - da ich nur für einen Tag im KH bleiben soll, habe ich sogar Glück und bekomme ein ruhiges Einzelzimmer im Privatpatientenbereich (eigentlich Zweibett, aber im zweiten Bett lag niemand).
Auf dem Bett wartet bereits, schön sauber zusammengefaltet und in einen Kunststoffbeutel verpackt, meine OP-Garderobe: Das knielange, gepunktete rücken- und arschfreie Hemdchen, welches immer so adrett im Nacken zusammengeknotet wird, sowie modische weiße Thrombose-Overknees.
Nachdem ich mich in Schale geworfen und mich von sämtlichem Ohrschmuck befreit habe, präsentiere ich mich meinem Männelein, welches sich schon mit einem neuen Buch im Lesesessel des Zimmers gemütlich gemacht hat.
Zunächst ernte ich natürlich schallendes Gelächter. Ich beschließe, mir das für die Zukunft zu merken, wenn ER sich mal an meiner Stelle befinden sollte. ;-)
Also schnell ab ins Bett unter die Decke, da es in einer so luftigen Bekleidung doch recht frisch im Zimmer ist.
Auf dem Tischchen neben dem Bett steht eine Flasche Wasser und ein Kunststoffbecher mit der berühmt-berüchtigten LMAA-Tablette. Auf diese Tablette freue ich mich schon seit Tagen, und bin gespannt, welche Auswirkungen sie wohl bei mir hervorrufen wird.
Nun heißt es also warten. 20 Min. später klopft es, zwei Ärztinnen kommen rein, gucken sich das Schnibbelglibbel unter meinem Arm nochmals an, drücken drauf rum und zeichnen mit Edding die Stelle vor, an der nachher geschnippelt werden soll. Dann heißt es "leider sind gerade so viele OPs am Laufen, dass wir sie erst am späten Vormittag drannehmen können!".
Na toll. Also warten. Meine Tablette soll ich gegen 10 Uhr nehmen. Bis dahin sind es noch anderthalb Stunden.
Ich roll mich im Bett hin und her und döse sogar ein bisschen weg, da ich durchs frühmorgendliche Weckerklingeln (6:00!!) noch ziemlich müde bin. Mirko hat schon 1/4 seines Buches durch.
Um 10 isses soweit: Tablettenzeit!!! Ich packe das unscheinbare, hellblaue Ding mit dem wohlklingenden Namen "Tranxilium" aus und spüle es mit einem Glas Wasser runter. Dann warte ich. Warte und warte. Es wird halb 11, es wird 11. Ich döse nochmal kurz ein, aber nix passiert, Ich geh ins Badezimmer, schau in den Spiegel - keine Veränderung. Ich bin zwar ruhig, aber das war ich vorher auch schon. Hm. Scheiß Ding. War wohl nix mit den erweiterten Sinneserfahrungen.
Um kurz nach halb 12 kommt der Pfleger rein, haut mir noch schnell eine Thrombosespritze in den Oberschenkel und schiebt mein Bett Richtung OP-Saal. Ich bin gespannt, was mich erwartet.
Im OP-Vorraum ist es angenehm warm. Ich rutsche von meinem Bett auf den OP-Tisch und ergänze mein schickes Outfit noch durch ein grünes Kopfhäubchen. Jetzt kann's losgehen.
Nock schnell EKG und Puls messen - eieiei, beides natürlich viel zu hoch. Und das obwohl ich mich innerlich so ruhig fühle. Die nette OP-Schwester legt mir eine Kanüle in den Handrücken, schließt den Tropf an und spritzt mir ein anderes Mittelchen, von dem ich schon gar nicht mehr richtig mitbekomme, ob er wirklich anschlägt. Dann höre ich noch "Jetzt führe ich Ihnen das Narkosemittel zu, dann schlafen Sie auch schon ein"
. . .
Und im nächsten Augenblick wache ich in einem anderen Raum auf, das Häubchen ist weg, ich liege wieder in meinem Bett und die riesige Uhr an der Wand zeigt kurz vor halb 2.
Wars das echt schon? Ich schiele verstohlen zu meiner linken Armbeuge runter, die jetzt mit einem riesen Pflaster verklebt ist, und ringsrum ist alles rot-orange verschmiert. Muss dieses Jod-Desinfektionszeug sein.
Langsam krieg ich mit, dass ich Halsschmerzen und eine gefühlt fußballgroße Unterlippe habe. Anscheinend hab ich selbst draufgebissen, oder der Beatmungsschlauch hat mir die Lippe abgequetscht. Auf jeden Fall ist der Schuld an den Halsschmerzen.
Aber überraschenderweise fühle ich mich prima. Kein Kreislauf, keine Übelkeit, nix. Gut, der Arm fühlt sich an, als hätt ihn jemand unter eine Dampfwalze gelegt, aber auch das lässt sich aushalten. Ich hänge noch am Tropf mit der Kochsalzlösung.
Nachdem sich rausgestellt hat, dass ich wach und ansprechbar bin und mich gut fühle, werde ich wieder aufs Zimmer gerollt. Mirko hat mittlerweile 3/4 seine Buches durch. Draußen hat es angefangen zu schneien.
Ich bleibe liegen und warte noch drauf, ob es mir nicht doch schwindelig oder schlecht wird. Langsam fängt die Nadel im Handrücken an zu nerven.
Als der Tropf durchgelaufen ist, klingle ich nach einer Schwester. Ich muss außerdem mal für kleine Königstiger und weiß noch nicht, ob ich selbst aufstehen darf.
Die Schwester kommt, montiert mir den Tropf ab und sagt, ich soll doch mal probieren, aufzustehen. Ich setze mich im Bett auf. Fühlt sich gut an, also wage ich den Gang auf die Toilette alleine - mit Erfolg und ohne Kreislaufkollaps.
Dann muss ich mich wieder ins Bett legen. Langsam wird es etwas öde.
Ich verspüre ein nagendes Hungergefühl. Inzwischen ist es nach 3, und ich hab ein riesen Loch im Magen. Als hätte Sie es geahnt, bringt mir die Schwester ein Brötchen mit ca. 50 verschiedenen Aufstrichen für jeden Geschmack. Ich schlinge das Teil in wenigen Sekunden runter.
Mirko ist mit seinem Buch durch.
Ca. eine Stunde später trudelt die Narkoseärztin ein. Sie fragt, wies mir geht und ob ich nachhause möchte - was ne Frage, mir gehts doch prima! Ok, sagt sie dann, der Chirurg schaut nochmal rein, dann darf ich gehen. YESS!
Dann kommt er, der lustige Chirurg, der mich natürlich sofort fragt, ob ich mit einem Henry Mittnacht verwandt bin (so ziemlich alle Krankenhausangestellte im Rhein-Neckar-Raum kennen meinen Cousin, der selbst viele Jahre Krankenhausdoc war, seit einiger Zeit aber seine eigene Praxis hat. Ich finds immer wieder unterhaltsam, wie ein so markanter Nachname wie unserer hängenbleibt :-))
Ich bekomme einen kurzen Bericht, die OP ist gut verlaufen, das Schnibbelglibbel wurde zur histologischen Untersuchung geschickt (was es denn nun genau war, konnte man nun doch nicht richtig sagen, aber so lange es gutartig ist, isses mir auch wurscht...nur schade, dass ich es nicht gesehen habe oder wenigstens fragen konnte, wie groß es denn jetzt war. Hätt mich schon interessiert..).
Tja, und dann kommt die Kanüle raus, Pflaster druff, Klamotten an und Heim gehts!
Im Moment fühl ich mich so fit, dass ich mit dem Gedanken spiele, morgen sogar arbeiten zu gehen. Vielleicht nicht soo lange, aber wenigstens ein bisschen..wenns denn klappt. Warten wir die Nacht ab!
Sonntag, 5. Februar 2012
Hab ich eigentlich schon...
...erwähnt, dass ich ein Buch über Prokrastination schreiben möchte?
Nee, ehrlich, ich finde, da gibts viel zu wenig Literatur drüber. Wahrscheinlich kein Wunder - es haben bestimmt schon -zig Leute mit dem Schreiben eines Prokrastinationsbuches angefangen und sich dann irgendwann gedacht "och...jetzt hab ich keine Lust mehr. Ich schreib dann mal lieber morgen weiter...".
Tja, und worauf DAS hinausführt, brauch ich ja keinem zu erzählen.
Aber immerhin hab ich schonmal das Cover fertig, und damit ist ein großer Schritt in die richtige Richtung getan.
Wer jetzt übrigens denkt "Boah, so ein Cover zu gestalten is ja bestimmt voll aufwendig und so!", sollte einfach mal einen Blick auf diese Seite werfen und sich vom Gegenteil überzeugen: http://covers.dummies.com/
Nee, ehrlich, ich finde, da gibts viel zu wenig Literatur drüber. Wahrscheinlich kein Wunder - es haben bestimmt schon -zig Leute mit dem Schreiben eines Prokrastinationsbuches angefangen und sich dann irgendwann gedacht "och...jetzt hab ich keine Lust mehr. Ich schreib dann mal lieber morgen weiter...".
Tja, und worauf DAS hinausführt, brauch ich ja keinem zu erzählen.
Aber immerhin hab ich schonmal das Cover fertig, und damit ist ein großer Schritt in die richtige Richtung getan.
Wer jetzt übrigens denkt "Boah, so ein Cover zu gestalten is ja bestimmt voll aufwendig und so!", sollte einfach mal einen Blick auf diese Seite werfen und sich vom Gegenteil überzeugen: http://covers.dummies.com/
Donnerstag, 2. Februar 2012
Zettelwirtschaft
Eigentlich kann ich Post-it's nicht ausstehen. Man klebt sie hin - egal wo - und nach wenigen Sekunden fallen sie ab! Dabei spielt auch keine Rolle, ob sie teuer oder billig waren.
Und trotzdem verbrauche ich so ca. 1,5 Blöckchen im Monat. Hauptsache ich kann schnell aufschreiben, was mir gerade im Kopf rumgeht, und notfalls wird das Ding irgendwo mit Klebestreifen befestigt oder kommt ins Portemonnaie.
Denn wie sagt man so schön "Wer schreibt, der bleibt", und mein Gedächtnis (das wissen so ziemlich alle, die mich kennen) merkt sich unwichtige Dinge SOFORT! Dafür wichtige niemals.
Aber zum Glück gibt es ja Notizbücher. Schreibtischunterlagen. Handrücken. Bierdeckel. Kaugummipapier. Outlook-Kalender. Ich muss nur immer einen Stift in Reichweite haben. Außer für den Outlook-Kalender natürlich. .
Was ich so den Tag über auf Arbeit vergesse, fällt mir - wenn überhaupt - in der Regel auf dem Heimweg vom Büro, oder abends vorm Schlafengehen wieder ein. Umgekehrt ploppen private wichtige Dinge in meinem Kopf meist dann hoch, wenn ich auf Arbeit bin und grade was extrem Kompliziertes zu tun habe.
Wenn mir während des Autofahrens ein Geistesblitz kommt, fahr ich notfalls auch schnell mal rechts ran, um es handschriftlich zu notieren. Auch nachts kann es vorkommen, dass mich ein verlorengeglaubter Gedanke aus dem Tiefschlaf reißt. Da wird halt schnell in die Küche getappt und krikel-krakel - auf dem Küchentisch liegt ein halb aufgerissener Briefumschlag mit meiner Telefonrechnung drin, der muss dran glauben.
Denn ich finde, es gibt nichts schlimmeres als dieses "Ich hatte doch grade was Wichtiges, aber jetzt isses weg!!" Gefühl.
Das geht mir leider ziemlich oft so.
Und nicht selten habe ich auch schon verschiedene Zettel an verschiedenen Orten gefunden, auf denen das Gleiche draufstand. Weil ich mir etwas notiert und wenige Stunden später wieder vergessen habe, was es war und wo es steht.
Leute, die sich alles merken können und jeden Gedanken jederzeit und immer aufrufen können, wenn sie ihn brauchen, verdienen meinen vollsten Neid. Und sie sparen eine Menge Papier.
Ich bin gerne für jegliche Art von Gedächtnistraining offen, falls jemand nen guten Tipp hat.
Ähm, grade wollte ich noch was schreiben. Leider ist es mir entfallen...
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