Dienstag, 28. August 2012
Montag, 20. August 2012
Quality time with quality people.
Es ist immer schön, wenn man Freizeit hat und diese mit Freunden verbringen darf, die man sonst eigentlich viel zu selten sieht.
So wie gestern zum Beispiel - da wurde nämlich mein diesjähriger Geburtstagsgutschein eingelöst! Eine idyllische Bootsfahrt mit anschließendem Picknick im romantischen Heidelberg...in Begleitung meiner Lieblingsmädels! :-)
Wenn wir vier was zusammen machen, ist das immer was ganz Besonderes. Es steckt nämlich viel Organisationsarbeit dahinter, bei unseren vollgestopften Terminkalendern datumstechnisch mal auf den gleichen Nenner zu kommen.
Doch wer hätte "damals" im April gedacht, dass es an unserem Ausflugstag 37 Grad im Schatten haben könnte? Es hätte ja genau so gut in Strömen regnen können - das war eigentlich unsere größere Befürchtung.
Nun gut, wir hatten alle Zeit und es war Hochsommer, also begaben wir uns am Nachmittag des heißesten Tages 2012 an Bord und brachen auf zu einer 3stündigen Fahrt durchs romantische Neckartal. Das selbige ist übrigens vom Wasser her höchst pittoresk anzuschauen. Während wir wie vier Spiegeleier in der Pfanne zwischen all den Touristen vor uns hinbrutzelten, gaben wir uns den kulturellen Eindrücken des Heidelberger Stadtteils Ziegelhausen, der Kleinstadt Neckargemünd (übrigens bekannt für eines der größten deutschen Rehabilitationszentren) und Neckarsteinach (auch Vierburgenstadt genannt) hin.
Dazu schlürften wir dekadent-überteuerten Sekt aus Gläsern, denen offenbar - nachdem wir schon längst ausgetrunken hatten - die Hitze etwas zu viel wurde. Eines der Gläser zerplatzte ohne Vorwarnung in tausend Scherben, während es einfach so auf dem Tisch stand. Glücklicherweise wurde durch die Splitter niemand getroffen oder verletzt.
Zurück auf dem Festland marschierten wir mit unseren Kühltruhen im Schlepptau runter zur Neckarwiese, breiteten uns mit Decken, Schüsseln, Flaschen und Gläsern an einem schattigen Plätzchen aus und gaben uns zunächst der Quiche hin, die unsere Küchenfee Nine am selbigen Morgen noch aus dem Hut (oder besser gesagt Ofen) gezaubert hatte - und obwohl die Gewürze fehlten, konnten wir nach der Verkostung alle nur sagen: "Nomnom!"
Desweiteren standen Käse, Wurst, Gemüsestifte mit Kräuterdip, Knabberkram, Muffins und Melonen auf der Speisekarte.
Wir hatten einen lustigen Abend, unterhielten uns wieder über Dinge, die man eben einfach nur mit seinen engsten Freundinnen besprechen kann, (entertainten dabei wahrscheinlich wieder all unsere Nachbarn im Umkreis von 100 Metern), und blieben sitzen, bis es dunkel wurde.
Und wisst Ihr, was toll ist? Meine Freundinnen sind genau so verpeilt wie ich - die eine vergisst den Asti im Kühlschrank und die Gewürze in der Quiche, die andere vergisst Brot zu kaufen - und das beruhigt mich immer wahnsinnig.
Aber darauf kommts doch an: gemeinsam verpeilt sein, gemeinsam lachen, gemeinsam heulen und über alles reden können. Oder?
Ich freu mich schon auf die Zeit in 40 oder 50 Jahren, wenn wir mit unseren Rollatoren den Parkweg entlangzockeln, rumkichern und fremde Leute anpöbeln: Vier alte, tätowierte, verrückte Omas.
Und ich weiß, wir werden auch dann noch genau so viel Spaß haben wie jetzt.
So wie gestern zum Beispiel - da wurde nämlich mein diesjähriger Geburtstagsgutschein eingelöst! Eine idyllische Bootsfahrt mit anschließendem Picknick im romantischen Heidelberg...in Begleitung meiner Lieblingsmädels! :-)
Wenn wir vier was zusammen machen, ist das immer was ganz Besonderes. Es steckt nämlich viel Organisationsarbeit dahinter, bei unseren vollgestopften Terminkalendern datumstechnisch mal auf den gleichen Nenner zu kommen.
Doch wer hätte "damals" im April gedacht, dass es an unserem Ausflugstag 37 Grad im Schatten haben könnte? Es hätte ja genau so gut in Strömen regnen können - das war eigentlich unsere größere Befürchtung.
Nun gut, wir hatten alle Zeit und es war Hochsommer, also begaben wir uns am Nachmittag des heißesten Tages 2012 an Bord und brachen auf zu einer 3stündigen Fahrt durchs romantische Neckartal. Das selbige ist übrigens vom Wasser her höchst pittoresk anzuschauen. Während wir wie vier Spiegeleier in der Pfanne zwischen all den Touristen vor uns hinbrutzelten, gaben wir uns den kulturellen Eindrücken des Heidelberger Stadtteils Ziegelhausen, der Kleinstadt Neckargemünd (übrigens bekannt für eines der größten deutschen Rehabilitationszentren) und Neckarsteinach (auch Vierburgenstadt genannt) hin.
Dazu schlürften wir dekadent-überteuerten Sekt aus Gläsern, denen offenbar - nachdem wir schon längst ausgetrunken hatten - die Hitze etwas zu viel wurde. Eines der Gläser zerplatzte ohne Vorwarnung in tausend Scherben, während es einfach so auf dem Tisch stand. Glücklicherweise wurde durch die Splitter niemand getroffen oder verletzt.
Zurück auf dem Festland marschierten wir mit unseren Kühltruhen im Schlepptau runter zur Neckarwiese, breiteten uns mit Decken, Schüsseln, Flaschen und Gläsern an einem schattigen Plätzchen aus und gaben uns zunächst der Quiche hin, die unsere Küchenfee Nine am selbigen Morgen noch aus dem Hut (oder besser gesagt Ofen) gezaubert hatte - und obwohl die Gewürze fehlten, konnten wir nach der Verkostung alle nur sagen: "Nomnom!"
Desweiteren standen Käse, Wurst, Gemüsestifte mit Kräuterdip, Knabberkram, Muffins und Melonen auf der Speisekarte.
Wir hatten einen lustigen Abend, unterhielten uns wieder über Dinge, die man eben einfach nur mit seinen engsten Freundinnen besprechen kann, (entertainten dabei wahrscheinlich wieder all unsere Nachbarn im Umkreis von 100 Metern), und blieben sitzen, bis es dunkel wurde.
Und wisst Ihr, was toll ist? Meine Freundinnen sind genau so verpeilt wie ich - die eine vergisst den Asti im Kühlschrank und die Gewürze in der Quiche, die andere vergisst Brot zu kaufen - und das beruhigt mich immer wahnsinnig.
Aber darauf kommts doch an: gemeinsam verpeilt sein, gemeinsam lachen, gemeinsam heulen und über alles reden können. Oder?
Ich freu mich schon auf die Zeit in 40 oder 50 Jahren, wenn wir mit unseren Rollatoren den Parkweg entlangzockeln, rumkichern und fremde Leute anpöbeln: Vier alte, tätowierte, verrückte Omas.
Und ich weiß, wir werden auch dann noch genau so viel Spaß haben wie jetzt.
Montag, 13. August 2012
Samstag, 11. August 2012
Hin und wieder zurück. Die Geschichte unseres Kroatienurlaubs 2012
ENDLICH finde ich Zeit und Muße, Euch ein bisschen über unseren Trip nach Kroatien zu berichten (der doch tatsächlich schon wieder seit 1 Woche vorbei ist...), aber Ihr kennt das ja - man kommt vom Urlaub nach Hause, steht erstmal vor einem riesigen Berg schmutziger Wäsche, hat noch die stundenlange Autofahrt in den Knochen, versucht sich trotzdem ein wenig zu regenerieren, und das Gefühl des Erholtseins so lange wie möglich in sich zu bewahren.
Aber schon ist es wieder Montag, die Arbeit geht los..und die lässt einen ganz schnell wieder auf den Boden des knallharten Alltags zurücksinken. Nun ja.
Aber so beginnt es denn am 22. Juli gegen 18:00 Uhr abends, als wir uns mit Nine und Ivan an "unserer" Tankstelle in Mannheim treffen, um von dort aus die lange und beschwerliche Fahrt nach Zadar anzutreten. 12 Stunden Fahrzeit sagt das Navi, und wir machen uns optimistisch und reiselustig gestimmt auf den Weg. Nach anfänglich etwas zähflüssigem Verkehr auf der A6 läuft es sehr gut, und als die Dämmerung einbricht, merken wir schnell, dass es eine gute Entscheidung war, Nachts zu fahren. Die Autobahnen sind fast leer. Wir lassen Deutschlands Grenze hinter uns, und fahren mit den vorgeschriebenen 130 km/h (gnmpf!) durch Österreich.
Doch trotz des spärlichen Verkehrs kommt es hier zu einem kleinen Zwischenfall: Einem klapprigen alten Ostblock-Reisebus, der nur wenige hundert Meter vor uns die Autobahn entlangkriecht, platzt ein Hinterreifen. Durch die Dunkelheit sehen wir die schwarzen Fetzen zu spät auf uns zukommen. Also fährt zunächst Ivan ungebremst über eines der Reifenteile drüber und katapultiert es ungewollt direkt an meine Stoßstange. Es tut einen riesen Schlag, der unser aller Adrenalinspiegel wieder ordentlich ansteigen lässt. Bei der nächsten Tanke müssen wir erstmal anhalten, um unsere Autos durchzuchecken. Ivan hatte Glück: Das Reifenstück hat ihm keine Öl- oder Bremsleitung abgerissen, aber meine Stoßstange hat durch den Aufprall einen Kratzer abbekommen. Nicht allzu tragisch, aber natürlich ärgerlich, zumal es der erste Kratzer an meinem Auto überhaupt ist.
Ich verbuche das Erlebnis unter "Feuertaufe", und die Fahrt geht unbeirrt weiter.
Wir passieren den Grenzübergang Sloweniens ohne Wartezeiten und erreichen im Morgengrauen Kroatien.
Langsam stellt sich eine - auch durch literweise Red Bull nicht mehr ünterdrückbare - Müdigkeit ein. Nun denn, es sind nur noch 70 Kilometer bis zum Ziel. also Zähne zusammenbeißen. Das funktioniert genau so lange, bis der Verkehr auf der Autobahn plötzlich und unerwartet zum absouten Stillstand kommt. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, wenig später aber aus dem Radio erfahren: Diese Autobahn, die einzige, die uns auf schnellstem Wege nach Zadar geführt hätte, wurde gerade voll gesperrt - wegen Sturmwarnungen!
Ich erspare Euch detaillierte Einzelheiten der nächsten 5 Stunden und sage nur soviel: Man kommt auch im Schneckentempo über Landwege und durch das Gebirge nach Zadar, die Strecke ist auch wirklich schön anzusehen - aber will man das nach mehr als 12 Stunden Autofahrt wirklich noch erleben?
Pünktlich um 14:00 Uhr erreichen wir unser Apartment. Es liegt in einer ruhigen Seitenstraße, ist schön, sauber und geräumig, mit riesiger Terrasse und Klimaanlage. Doch das ist interessiert uns in diesem Moment wenig. Wir wollen nur noch schlafen!
Nach wenigen Stunden haben wir uns halbwegs erholt. Es ist mittlerweile Abend, und wir treffen uns bei Alen und Zeta - einem befreundeten Pärchen von Nine und Ivan - trinken dort unsere ersten kroatischen Biere, die wirklich lecker sind, und bestellen erstmal Pizza!
Im den kroatischen Sommermonaten herrschen in der Regel Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad. Es regnet vielleicht alle 2-3 Monate einmal. Deshalb sind wir überaus begeistert -.- , als es am nächsten Abend wie aus Kübeln schüttet. Unser erster Strandbesuch fällt somit ins Wasser, und wir beschränken unsere Aktivität auf Abendessen und anschließend wieder Schlafen gehen.
Doch den Rest unseres Aufenthaltes genießen wir bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Wind- und Temperaturverhältnissen. Während Nine und Ivan sich für ein paar Tage auf die Insel Lošinj verabschieden, gehen meine bessere Hälfte und ich natürlich wieder unserer Lieblingsbeschäftigung nach: Alles zu Fuß erkunden! Von unserem Apartment aus sind es 15 Minuten zum Hafen und zur Altstadt Zadars, die - besonders idyllisch - auf einer Halbinsel liegt und über eine Fußgängerbrücke zu erreichen ist.
Wir flanieren oft und lange an der Hafenpromenade entlang, und fast jeden Abend begeben wir uns in einem anderen Restaurant auf kulinarische Erkundungsreise. Egal, was auf dem Teller liegt - wir sind jedes mal völlig begeistert! Die kroatische Küche ist wirklich absolut empfehlenswert, vor allem natürlich die Fischgerichte!
Am darauffolgenden Wochenende gehts mit Alen, Zeta und noch ein paar anderen Freunden von Ivan - darunter Car und Filip, die wir schon kennen, da sie bereits in Deutschland zu Besuch waren - auf Kneipentour in der Altstadt. Der Abend wird feuchtfröhlich und bringt uns alle an unsere Grenzen der Alkoholverträglichkeit. Ein Tipp: Versucht nie, mit einem Kroaten um die Wette zu trinken - Ihr werdet gnadenlos verlieren! Trotz allem haben wir riesen Spaß bei lustigen Getränken in fröhlich-bunten Farben und kroatischer Volksmusik, während sich der männliche Teil unserer Gruppe ziemlich bald Richtung Bar verabschiedet...
Der nächste Morgen beginnt natürlich mit Kater. Wobei es mir relativ schnell wieder gut geht, was man von Mirko nicht behaupten kann.. ;)
Und endlich gehts Baden - ins ca. 20 km von Zadar entfernte Örtchen Nin! Dass es hier einen hellen Sandstrand gibt, hat sich unter den Touristen mittlerweile rumgesprochen. Nin ist gut besucht, doch trotzdem muss man sich noch nicht wie die Sardine in der Büchse zwischen die anderen Strandbesucher quetschen, sondern hat noch relativ viel Platz.
Mein erster Meerkontakt nach über 10 Jahren ist erfrischend - und salzig! Man erzählt sich, die Adria verfüge nach dem Toten Meer über den höchsten Salzgehalt im Wasser, was ich gerne glauben will, denn ich fühle mich wie eine Nudel in der Suppe.
Die Kombination aus Strand, Meer und Bergen im Hintergrund gefällt mir wahnsinnig gut. Während unseres Aufenthaltes besuchen wir diesen Strand noch mehrere Male.
Seit einigen Monaten hat Zadar eine neue Touristenattraktion: Buffalo Bill City, eine Art Westernstadt, wenige Kilometer entfernt mitten in der Pampa. Natürlich müssen wir uns das angucken! Aber die Superriesenmegaattraktion bleibt aus - wir finden ein nettes, kleines Wildwestdörfchen mit Holzbuden, Saloon, Gefängnis und "Friedhof" vor; Es ist schon spät, als wir ankommen, das Bespaßungsprogramm ist also auch schon vorbei - trotzdem machen wir lustige Tourifotos und genehmigen uns einen leckeren Burger mit Pommes. Yieeeha!
Der gute Car lädt uns Sonntagabends zum Essen zu sich nach Hause ein. Uns erwarten 4 Kilo (!!!) Fleisch, und der Hausherr bereitet es auf eine ganz besondere Art und Weise zu: Zusammen mit Kartoffeln und Gemüse kommt das ganze Viehzeug in eine riesige Emailleschüssel, darüber ein gusseiserner Deckel, anschließend wird die ganze Geschichte bei offener Flamme in den Steinofen geschoben und mit Glut bedeckt.
Was uns 2 Stunden später erwartet, lässt sich ohne Zweifel als "Mouthgasm" bezeichnen! Die Gäste am Tisch stürzen sich auf das Fleisch wie ausgehungerte Löwen. Mir läuft jetzt noch die Sabber runter, wenn ich an den Geschmack denke...
Ein weiterer Höhepunkt unseres Urlaubs ist der Besuch im Nationalpark Krka.
Nicht ganz so weit entfernt wie die Plitvicer Seen, weniger teuer (was die Eintrittspreise angeht), aber mindestens genauso sehenswert, fühlt man sich zwischen all den Canyons und Prärielandschaften direkt in einen alten Winnetoufilm zurückversetzt. Es ist wahnsinnig heiß an unserem Besuchstag, aber wir wandern tapfer den gut 2stündigen Fußweg entlang und verlieren unterwegs mindestens 5 Liter Schweiß. Ich laufe mir außerdem eine ordentliche Blase an die rechte Ferse. Autsch!
Die Wasserfälle am Ende der Wanderroute sind die Hauptattraktion des Parks und quellen natürlich über vor Touristenmassen.
Wir versuchen uns ein wenig abseits der Hauptwege zu halten und entdecken ein paar sehr schöne Stellen - kleine Flüsse und Wasserläufe, Bäume mit seltsam verschlungenen Wurzeln, Fische, Eidechsen, Wasservögel, alles ist von einem grünen Blätterdach bedeckt... und man kommt sich ein bisschen wie im Urwald vor.
Der Rückweg durch die sengende Hitze holt uns aber sofort in die reale Welt zurück...
Der Abreisetag kommt schneller als uns lieb ist.
Am Vorabend gehts noch auf einen Abstecher in die Cocktailbar "Garden" - die absolute Empfehlung für jeden, der sich mal in Zadar aufhält. Bei pittoresker Aussicht auf Meer und Sonnenuntergang sitzt man auf bequemen weißen Kissen und Matratzen, kann sich aus der reichhaltigen Getränkekarte bedienen und wird im Hintergrund von locker vorsichhinplätschernder Chillout-Musik berieselt. man muss allerdings Glück haben und einen guten Sitzplatz erwischen!
So endet unser Kroatienurlaub, die Rückfahrt am nächsten Tag ist weit weniger spektakulär und anstrengend als die Hinfahrt, doch trotzdem sind wir froh, als wir gegen halb 1 Uhr nachts endlich in unsere Betten fallen können...
Aber schon ist es wieder Montag, die Arbeit geht los..und die lässt einen ganz schnell wieder auf den Boden des knallharten Alltags zurücksinken. Nun ja.
Aber so beginnt es denn am 22. Juli gegen 18:00 Uhr abends, als wir uns mit Nine und Ivan an "unserer" Tankstelle in Mannheim treffen, um von dort aus die lange und beschwerliche Fahrt nach Zadar anzutreten. 12 Stunden Fahrzeit sagt das Navi, und wir machen uns optimistisch und reiselustig gestimmt auf den Weg. Nach anfänglich etwas zähflüssigem Verkehr auf der A6 läuft es sehr gut, und als die Dämmerung einbricht, merken wir schnell, dass es eine gute Entscheidung war, Nachts zu fahren. Die Autobahnen sind fast leer. Wir lassen Deutschlands Grenze hinter uns, und fahren mit den vorgeschriebenen 130 km/h (gnmpf!) durch Österreich.
Doch trotz des spärlichen Verkehrs kommt es hier zu einem kleinen Zwischenfall: Einem klapprigen alten Ostblock-Reisebus, der nur wenige hundert Meter vor uns die Autobahn entlangkriecht, platzt ein Hinterreifen. Durch die Dunkelheit sehen wir die schwarzen Fetzen zu spät auf uns zukommen. Also fährt zunächst Ivan ungebremst über eines der Reifenteile drüber und katapultiert es ungewollt direkt an meine Stoßstange. Es tut einen riesen Schlag, der unser aller Adrenalinspiegel wieder ordentlich ansteigen lässt. Bei der nächsten Tanke müssen wir erstmal anhalten, um unsere Autos durchzuchecken. Ivan hatte Glück: Das Reifenstück hat ihm keine Öl- oder Bremsleitung abgerissen, aber meine Stoßstange hat durch den Aufprall einen Kratzer abbekommen. Nicht allzu tragisch, aber natürlich ärgerlich, zumal es der erste Kratzer an meinem Auto überhaupt ist.
Ich verbuche das Erlebnis unter "Feuertaufe", und die Fahrt geht unbeirrt weiter.
Wir passieren den Grenzübergang Sloweniens ohne Wartezeiten und erreichen im Morgengrauen Kroatien.
Langsam stellt sich eine - auch durch literweise Red Bull nicht mehr ünterdrückbare - Müdigkeit ein. Nun denn, es sind nur noch 70 Kilometer bis zum Ziel. also Zähne zusammenbeißen. Das funktioniert genau so lange, bis der Verkehr auf der Autobahn plötzlich und unerwartet zum absouten Stillstand kommt. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, wenig später aber aus dem Radio erfahren: Diese Autobahn, die einzige, die uns auf schnellstem Wege nach Zadar geführt hätte, wurde gerade voll gesperrt - wegen Sturmwarnungen!
Ich erspare Euch detaillierte Einzelheiten der nächsten 5 Stunden und sage nur soviel: Man kommt auch im Schneckentempo über Landwege und durch das Gebirge nach Zadar, die Strecke ist auch wirklich schön anzusehen - aber will man das nach mehr als 12 Stunden Autofahrt wirklich noch erleben?
Pünktlich um 14:00 Uhr erreichen wir unser Apartment. Es liegt in einer ruhigen Seitenstraße, ist schön, sauber und geräumig, mit riesiger Terrasse und Klimaanlage. Doch das ist interessiert uns in diesem Moment wenig. Wir wollen nur noch schlafen!
Nach wenigen Stunden haben wir uns halbwegs erholt. Es ist mittlerweile Abend, und wir treffen uns bei Alen und Zeta - einem befreundeten Pärchen von Nine und Ivan - trinken dort unsere ersten kroatischen Biere, die wirklich lecker sind, und bestellen erstmal Pizza!
Im den kroatischen Sommermonaten herrschen in der Regel Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad. Es regnet vielleicht alle 2-3 Monate einmal. Deshalb sind wir überaus begeistert -.- , als es am nächsten Abend wie aus Kübeln schüttet. Unser erster Strandbesuch fällt somit ins Wasser, und wir beschränken unsere Aktivität auf Abendessen und anschließend wieder Schlafen gehen.
Doch den Rest unseres Aufenthaltes genießen wir bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Wind- und Temperaturverhältnissen. Während Nine und Ivan sich für ein paar Tage auf die Insel Lošinj verabschieden, gehen meine bessere Hälfte und ich natürlich wieder unserer Lieblingsbeschäftigung nach: Alles zu Fuß erkunden! Von unserem Apartment aus sind es 15 Minuten zum Hafen und zur Altstadt Zadars, die - besonders idyllisch - auf einer Halbinsel liegt und über eine Fußgängerbrücke zu erreichen ist.
Wir flanieren oft und lange an der Hafenpromenade entlang, und fast jeden Abend begeben wir uns in einem anderen Restaurant auf kulinarische Erkundungsreise. Egal, was auf dem Teller liegt - wir sind jedes mal völlig begeistert! Die kroatische Küche ist wirklich absolut empfehlenswert, vor allem natürlich die Fischgerichte!
Am darauffolgenden Wochenende gehts mit Alen, Zeta und noch ein paar anderen Freunden von Ivan - darunter Car und Filip, die wir schon kennen, da sie bereits in Deutschland zu Besuch waren - auf Kneipentour in der Altstadt. Der Abend wird feuchtfröhlich und bringt uns alle an unsere Grenzen der Alkoholverträglichkeit. Ein Tipp: Versucht nie, mit einem Kroaten um die Wette zu trinken - Ihr werdet gnadenlos verlieren! Trotz allem haben wir riesen Spaß bei lustigen Getränken in fröhlich-bunten Farben und kroatischer Volksmusik, während sich der männliche Teil unserer Gruppe ziemlich bald Richtung Bar verabschiedet...
Der nächste Morgen beginnt natürlich mit Kater. Wobei es mir relativ schnell wieder gut geht, was man von Mirko nicht behaupten kann.. ;)
Und endlich gehts Baden - ins ca. 20 km von Zadar entfernte Örtchen Nin! Dass es hier einen hellen Sandstrand gibt, hat sich unter den Touristen mittlerweile rumgesprochen. Nin ist gut besucht, doch trotzdem muss man sich noch nicht wie die Sardine in der Büchse zwischen die anderen Strandbesucher quetschen, sondern hat noch relativ viel Platz.
Mein erster Meerkontakt nach über 10 Jahren ist erfrischend - und salzig! Man erzählt sich, die Adria verfüge nach dem Toten Meer über den höchsten Salzgehalt im Wasser, was ich gerne glauben will, denn ich fühle mich wie eine Nudel in der Suppe.
Die Kombination aus Strand, Meer und Bergen im Hintergrund gefällt mir wahnsinnig gut. Während unseres Aufenthaltes besuchen wir diesen Strand noch mehrere Male.
Seit einigen Monaten hat Zadar eine neue Touristenattraktion: Buffalo Bill City, eine Art Westernstadt, wenige Kilometer entfernt mitten in der Pampa. Natürlich müssen wir uns das angucken! Aber die Superriesenmegaattraktion bleibt aus - wir finden ein nettes, kleines Wildwestdörfchen mit Holzbuden, Saloon, Gefängnis und "Friedhof" vor; Es ist schon spät, als wir ankommen, das Bespaßungsprogramm ist also auch schon vorbei - trotzdem machen wir lustige Tourifotos und genehmigen uns einen leckeren Burger mit Pommes. Yieeeha!
Der gute Car lädt uns Sonntagabends zum Essen zu sich nach Hause ein. Uns erwarten 4 Kilo (!!!) Fleisch, und der Hausherr bereitet es auf eine ganz besondere Art und Weise zu: Zusammen mit Kartoffeln und Gemüse kommt das ganze Viehzeug in eine riesige Emailleschüssel, darüber ein gusseiserner Deckel, anschließend wird die ganze Geschichte bei offener Flamme in den Steinofen geschoben und mit Glut bedeckt.
Was uns 2 Stunden später erwartet, lässt sich ohne Zweifel als "Mouthgasm" bezeichnen! Die Gäste am Tisch stürzen sich auf das Fleisch wie ausgehungerte Löwen. Mir läuft jetzt noch die Sabber runter, wenn ich an den Geschmack denke...
Ein weiterer Höhepunkt unseres Urlaubs ist der Besuch im Nationalpark Krka.
Nicht ganz so weit entfernt wie die Plitvicer Seen, weniger teuer (was die Eintrittspreise angeht), aber mindestens genauso sehenswert, fühlt man sich zwischen all den Canyons und Prärielandschaften direkt in einen alten Winnetoufilm zurückversetzt. Es ist wahnsinnig heiß an unserem Besuchstag, aber wir wandern tapfer den gut 2stündigen Fußweg entlang und verlieren unterwegs mindestens 5 Liter Schweiß. Ich laufe mir außerdem eine ordentliche Blase an die rechte Ferse. Autsch!
Die Wasserfälle am Ende der Wanderroute sind die Hauptattraktion des Parks und quellen natürlich über vor Touristenmassen.
Wir versuchen uns ein wenig abseits der Hauptwege zu halten und entdecken ein paar sehr schöne Stellen - kleine Flüsse und Wasserläufe, Bäume mit seltsam verschlungenen Wurzeln, Fische, Eidechsen, Wasservögel, alles ist von einem grünen Blätterdach bedeckt... und man kommt sich ein bisschen wie im Urwald vor.
Der Rückweg durch die sengende Hitze holt uns aber sofort in die reale Welt zurück...
Der Abreisetag kommt schneller als uns lieb ist.
Am Vorabend gehts noch auf einen Abstecher in die Cocktailbar "Garden" - die absolute Empfehlung für jeden, der sich mal in Zadar aufhält. Bei pittoresker Aussicht auf Meer und Sonnenuntergang sitzt man auf bequemen weißen Kissen und Matratzen, kann sich aus der reichhaltigen Getränkekarte bedienen und wird im Hintergrund von locker vorsichhinplätschernder Chillout-Musik berieselt. man muss allerdings Glück haben und einen guten Sitzplatz erwischen!
So endet unser Kroatienurlaub, die Rückfahrt am nächsten Tag ist weit weniger spektakulär und anstrengend als die Hinfahrt, doch trotzdem sind wir froh, als wir gegen halb 1 Uhr nachts endlich in unsere Betten fallen können...
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