Freitag, 21. September 2012

Gedanken zum Nummernwechsel.

Vor wenigen Tagen hab ich meine neue Handynummer bekommen. Schon ein komisches Gefühl, wenn ich bedenke, dass es mein erster Handynummernwechsel ist, seit ich dauerhaft mobil erreichbar bin - also seit etwa 12 Jahren. Aber auf diese ewige Vertragsbindung hatte ich einfach keine Lust mehr, zumal ich in den letzten Jahren den Eindruck hatte, mein Anbieter hebt die Kosten jeden Monat grundlos weiter an.
Ich will nicht wissen, wie viele Kunden denen schon abgesprungen sind, seit diese ganzen Billiganbieter wie Unkraut aus dem Boden schießen.
Ich als alte Hobbyprokrastinantin hab natürlich immer und immer wieder verpasst, den Vertrag rechtzeitig - wie vereinbart mindestens 6 Monate vor Ablauf - zu kündigen. Man büßt das ja in der Regel dann mit einem weiteren Jahr Vertragsverlängerung.
Aber diesmal war ich schlauer!

Anfang Oktober läuft die alte Nummer aus. Auch wenn ichs erst richtig glaube, sobald ich die Endabrechnung in den Händen halte - denn trotz der schriftlichen Kündigungsbestätigung, die ich bereits im Juni erhalten habe, traue ich diesem Verein kein Stück mehr über den Weg...
Ich entschied mich nun für ein Prepaidpaket von Congstar, das mit nicht mal 10 Euro inklusive 5 Euro Startguthaben sicher kein schlechter Deal war. Damit ich mein Nokia E7 nun auch mal mit all seinen Rafinessen nutzen kann, habe ich auf das Paket gleich noch eine Internetflat gebucht.

Natürlich ist ein Nummernwechsel auch mit etwas zeitlichem Aufwand verbunden. Zunächst muss man die Nummer wieder auswendig lernen - bis auf die Vorwahl hab ich noch nicht viel Erfolg erzielt ;-) - dann sollte man natürlich auch die anderen Menschen darüber informieren, dass man eine neue Nummer hat.
Ein sehr mühseliges Unterfangen, befürchtete ich anfangs.
Aber als ich plötzlich mein Adressbuch durchblätterte, welches ich schon länger nicht mehr genauer in Augenschein genommen habe, ist mir erstmal aufgefallen, wie viele Kontakte ich gleich mal löschen kann. Namen, die mir nicht mal mehr etwas sagten, Namen von Exfreunden, Namen von flüchtigen Partybekanntschaften, ehemaligen Nachbarn und Chefs...alles weg, weg weg.
Ergebnis: Mein Adressbuch ist fast um die Hälfte geschrumpft.

Und ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber ich habe den Eindruck, Mobilnummern austauschen wird sowieso immer bedeutungsloser. Wer heute alles über soziale Netzwerke und Mail kommuniziert, schreibt doch kaum noch Kurzmitteilungen. Geschweige denn telefoniert man! Also, meine Telefonnutzung hat sich in den letzten 2-3 Jahren drastisch reduziert. Und statt teurer SMS besitzt doch heute fast jeder eine App, die das Nachrichtenschreiben einfacher und günstiger bis kostenlos macht.

Ich fürchte, in Zeiten von Smartphones und mobilem Internet wird dieses Nummernaustauschen als erster Akt des Kennenlernens irgendwann doch mal aussterben. Da wird eher gleich aufs Facebook- oder Twitterprofil verwiesen!
Übrigens, ist Euch mal aufgefallen, dass wir eigentlich immer noch "Handynummer" sagen, und nicht "Smartphonenummer"? Umgekehrt drehen manche Leute völlig am Zeiger, wenn man ihr Smartphone als "Handy" bezeichnet.

Verrückte Welt.

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